Die Medien haben die Wahl von Boualem Sansal zum Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2011 wohlwollend aufgenommen. Einige Stimmen aus den Zeitungen.
„Diese Friedenspreiswahl ist so unerwartet wie erfreulich“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ (S. 13). Der Mut, eine in Deutschland bisher wenig bekannte Persönlichkeit zu ehren, stehe für die Bereitschaft, wichtige Stimmen auch abseits des unmittelbaren deutschen Horizonts zu hören.
Nach der Auszeichnung des Israelis David Grossman im letzten Jahr sei die Entscheidung für Boualem Sansal zwar nicht literarisch glanzvoll, im Sinn des Friedenspreises aber eine würdige Wahl, meint der „Tagesspiegel“ – „zeitgemäß, aber nicht hysterisch aktuell, und ein überfälliger Hinweis auf einen bisher viel zu wenig bekannten Autor“.
Wie Orhan Pamuk sei Sansal ein Tabubrecher im Geist der Aufklärung, schreibt die „Welt“. Der Friedenspreis gehe an einen „Revolutionär der Rede“.
Die „Frankfurter Rundschau“ (S. 21) wertet die Vergabe als „besondere Wahl“. „Sansal dürfte einer der letzten, wenn nicht der letzte bekannte algerische Schriftsteller sein, der noch in seiner Heimat lebt. Im Gespräch war er zuletzt, als er sich mit einiger Heftigkeit gegen Frankreichs Voranpreschen im Militäreinsatz gegen Libyen wendete.“
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