Richard David Precht dürfte wenig stören, dass seine populärwissenschaftlichen Sachbücher von der akademischen Philosophenzunft in der Vergangenheit oft nicht allzu ernst genommen wurden. Mit seiner ZDF-Gesprächssendung „Precht“ und regelmäßigen Gastauftritten bei TV-Sendungen hat er sich mittlerweile den Ruf als Popstar der Philosophen erarbeitet. In den Talk-Runden sorgt er mit gesellschaftskritischen Aussagen regelmäßig für Diskussionsstoff, etwa jüngst bei Markus Lanz, wo Precht die Innenstadtverödung anprangerte.
Auch auf der Frankfurter Buchmesse ist Precht ein oft gesehener Gast. Den Anlass seiner diesjährigen Auftritte hat sein Verlag marketingtechnisch geschickt gesetzt: Mit „Sei du selbst“ ist kurz vor der Messe der dritte Band von Prechts „Geschichte der Philosophie“ erschienen, in dem er sich mit den philosophischen Positionen des 19. Jahrhunderts auseinandersetzt. Der Sachtitel steigt in dieser Woche auf die Spitzenposition im Hardcover-Ranking auf und erzählt die insgesamt vier Bände umfassende Reihe fort, die sich mit grundlegenden philosophischen Fragen seit der Antike auseinandersetzt:
- Band 1 „Erkenne die Welt“ (2015) erläutert die Geschichte abendländischer Philosophie von der Antike bis zum Mittelalter; im Ranking erreichte der Titel Platz 8.
- Der Folgeband „Erkenne dich selbst“ (2017) zum Gedankengut von Renaissance und Aufklärung stieg bis auf Rang 1 auf.
- „Mache die Welt“, der abschließende vierte Band zu den großen Ideen des 20. Jahrhunderts, erscheint 2021 in bewährtem 2-Jahres-Rhythmus bei Prechts Verlag Goldmann (Random House).
Aber den Unterschied zwischen „Psyche“ und „Psychologie“ sollte jemand, der als Intellektueller agiert, schon kennen… (siehe Stern Nr. 4 vom 16.01.2030 auf Seite 104: „Experten, die viel von menschlicher Psychologie verstehen…“ !!)