Lange hat die Branche darauf gewartet, in gut einem Jahr ist es endlich soweit: Ab 2015 richtet sich die Besteuerung der E-Book-Verkäufe danach, welcher Steuersatz im Land des Käufers (statt Verkäufers) gilt. Was das in der Praxis bedeutet, erklärt die EU-Kommission jetzt in einem Leitfaden.
Der zunächst nur ein englischer Sprache verfügbare Leitfaden kann auf der Internetseite der EU-Kommission heruntergeladen werden. Weitere Sprachfassungen sind in Vorbereitung.
Für Verlage und Buchhandlungen bedeute die Steuerrechtsänderung einen erheblichen Aufwand, erklärt Börsenvereins-Justiziar Christian Sprang in einer E-Mail an die Mitglieder. Dies gelte insbesondere für den Betrieb von Online-Buchhandlungen bzw. den Vertrieb von digitalen Inhalten an Kunden im EU-Ausland – z.B. in Österreich. Deshalb sei es wichtig, sich rechtzeitig mit dem Leitfaden zu befassen. Der Börsenverein werde die Mitglieder beratend begleiten.
Der Pluspunkt: Die Steuervorteile für große E-Book-Anbieter werden mit der neuen Richtlinie ausgeräumt. Globale Händler wie Amazon, Apple, Barnes & Noble und Kobo betreiben ihr Europageschäft von Luxemburg aus und müssen deshalb aktuell nur 3% MwSt abführen – ein großer Vorteil gegenüber Shops in anderen EU-Ländern. Mit der Umstellung gelten ab 2015 für alle Verkäufer dieselben Steuersätze – also ein Mehrwertsteuersatz von 19% für E-Books.
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