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Risikolose Lieferbarkeit durch Print on Demand

Werbung für digitalisierte Produktion: Print-on-Demand-Dienstleister BoD warb bei der Tagung der IG Unabhängige Verlage u.a. für die Backlist-Digitalisierung. Vertriebsmanager Oliver Schnoor rechnete anhand einer Fallstudie vor, wie ein Verlag auch durch Reaktivierung von 1750 vergriffenen Titeln über 60.000 Exemplare pro Jahr verkauft. (Foto: buchreport/CO)

Wirtschaftlichkeit und Risikominimierung waren Stichwörter auf der IG Unabhängige Verlage Mitte Februar in Norderstedt. Tagungssponsor Books on Demand (BoD) hat bei der Gelegenheit für seine Dienstleistung geworben, Backlist-Lieferbarkeit per Print-on-Demand vorzuhalten. Vertriebsmanager Karsten Kaufmann und Oliver Schnoor rechneten am anonymisierten Fallstudien vor, wie auch aus reaktivierter Backlist ohne Produktions- und Lagerkostenrisiko („Zero Inventory Strategie“) Deckungsbeiträge erzielt werden können.

BoD, ursprünglich als Selfpublishing-Plattform angelegt, produziert Kaufmann zufolge mittlerweile hälftig für selbst publizierende Autoren und Verlage, die mit der Einspeisung ihrer Titel in die Datenbank diese lieferbar halten. Von BoD genannte Kennzahlen fürs zurückliegende Jahr:

  • Mehr als 3000 Verlagskunden europaweit
  • Mehr als 4 Mio druckbereite Bücher in der Datenbank
  • Über 4 Mio produzierte Buchexemplare pro Jahr
  • In Spitzenzeiten (Weihnachtsgeschäft) bis zu 30.000 Exemplare pro Tag
  • 1,5 Exemplare Durchschnittsauflage pro Auftrag/Bestellung.

Im März legt BoD den Grundstein für sein angekündigtes neues Print-on-Demand-Zentrum auf dem Gelände des Schwesterunternehmens Libri, um die Produktion ab 2021 direkt in die Barsortimentslogistik einzuklinken und über Nacht lieferbar zu stellen.

 

KNV Zeitfracht sieht für PoD noch viel Potenzial

Eine in seine Barsortiment- und Auslieferungslogistik integrierte Print-on-Demand-Fertigung hat auch KNV Zeitfracht in seinem Zentrallager in Erfurt.

Die Anzahl der Titel, die dort auf PoD umgestellt werden, wachse kontinuierlich, so ein KNV-Zeitfracht-Sprecher: Derzeit habe das System Zugriff auf über 800.000 Druckdatensätze. Die Datenbank werde routinemäßig um nicht nachgefragte Titel bereinigt, weshalb sich die Zahl der PoD-Titel in der KNV dynamisch verändere.

Mehr als 80% der Exemplare werden bei KNV als „Print-to-order“-Auflage gedruckt, also auf Bestellung des Handels oder des Endkunden. Die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung betrage 24 bis 48 Stunden.

Die Vorteile der PoD-Produktion direkt in der Logistik werde sowohl von Verlagen genutzt, die über KNV Zeitfracht ausliefern als auch im Großhandel. Man sieht in Erfurt aber noch viel Potenzial, „denn allein rund 100.000 der beinahe 600.000 Lagertitel im Barsortiment sind aus unserer Sicht für eine just-in-time Produktion besonders gut geeignet“.

 

Argument der Nachhaltigkeit

Als wichtiger Punkt bei der Betrachtung von Print on Demand, der aktuell noch mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Nachhaltigkeit in der Buchproduktion. PoD biete durch die Herstellung von Exemplaren erst ab Bestellung die „nachhaltigste Form der Buchproduktion“, sagt BoD-Sprecher Thorsten Simon: „Es kommt weder zu einer Lagerung noch zu einer Verramschung bei Überproduktion und auch Remissionen werden erheblich reduziert.“

 

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