Zwei Neueinsteiger haben in dieser Woche die Führung der SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Belletristik übernommen: Auf Platz 1 landet Dirk Rossmann mit seinem zweiten Klimathriller „Der Zorn des Oktopus“ (Lübbe, Co-Autor: Ralf Hoppe), die Fortsetzung seines Bestsellers „Der neunte Arm des Oktopus“, der es zuvor ebenfalls an die Spitze des Rankings schaffte. Auf Platz 2 folgt der mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman „Blaue Frau“ (S. Fischer) von Antje Rávik Strubel, die bis dato noch keinen Bestsellererfolg vorweisen konnte.
Die aktuelle Konstellation zeigt, dass es sehr unterschiedliche Wege gibt, die zum Bucherfolg führen können. Zwar greifen beide Romane aktuelle gesellschaftliche Themen auf – bei Rossmann geht es um die Gefahren des Klimawandels, Strubel greift die MeToo-Debatte auf und schreibt über Machtstrukturen –, aber ansonsten gibt es nur wenig Gemeinsamkeiten, und das nicht nur in literarischer Hinsicht.
Als „Erfolgsgeheimnis des Oktopus“ hat die „Wirtschaftswoche“ mit Bezug auf einen von Wissenschaftlern der Universität Münster veröffentlichten Aufsatz zuletzt die finanziellen Mittel genannt. Dazu gehört eine üppige Marketingkampagne, insbesondere durch Bewerbung in den eigenen Drogerie-Filialen, und ein vielköpfiges Autorenteam zur Unterstützung.
Doch auch Auszeichnungen können dafür sorgen, dass ein Roman in Bestseller-Regionen vorstößt: Antje Rávik Strubels Roman „Blaue Frau“ verkaufte sich seit Erscheinen Mitte August nur zögerlich, nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises hat S. Fischer direkt sechsstellig nachdrucken lassen.
Hier geht es zur SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Belletristik.
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