Für eine Sache brennen, auch wenn der persönliche Profit an letzter Stelle kommt: Das gilt für Rita Fürstenau und den von ihr geführten Indie-Verlag Rotopol in Kassel. „Ich bezahle mich nicht selbst“, antwortet sie auf die Frage nach dem Umsatz und den verbundenen Möglichkeiten. Mit zwei Mitarbeitenden in Teilzeit bricht sie seit 2007 eine Lanze für das grafische Erzählen. Dafür gab es jetzt den Deutschen Verlagspreis in der Hauptkategorie.
„Einfach überwältigend“, beschreibt Rita Fürstenau die Gefühlslage bei der Bekanntgabe der Hauptgewinner. Das Geld kann die Verlegerin, die sich auch auf die Unterstützung durch ihren Ehemann verlassen kann, sehr gut gebrauchen: „Wir haben noch viele Projekte in der Schublade, die im Normalfall nicht zu realisieren wären.“
Zum Publikationsportfolio gehören Comics und Bilderbücher für Kinder und Erwachsene sowie Kunstdrucke, Papierspiele, Postkarten und Skizzenhefte. Dabei testet Rotopol die Grenzen dessen aus, was Illustration und Comic leisten können und lässt die Leserinnen und Leser aufwändig hergestellte Bücher und Talente mit persönlichen Zeichen- und Erzählstilen entdecken.
Gründung mit Gleichgesinnten
Im Januar 2006, noch während ihres Studiums der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel, gründete Fürstenau zunächst den „Verlag ohne Titel“, um eine Publikationsmöglichkeit für eigene Arbeiten und für die von anderen jungen Illustratorinnen und Illustratoren zu schaffen. „Während des darauffolgenden Semesters fand ich gleichgesinnte Kommilitoninnen und Kommilitonen, die den frisch gegründeten Verlag ebenfalls als Möglichkeitsraum wahrnahmen, um selbstbestimmt und im produktiven Austausch mit Gleichgesinnten auf einem hohen kreativen Niveau und unabhängig von kurzlebigen Markttrends zu arbeiten“, blickt sie zurück.
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