AUFGEFALLEN – das Thema der Woche
Nach zehnmonatiger Prüfung haben sich der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Börsenvereins und der Bundesverband für eine Verschmelzung ausgesprochen. Wie sich Düsseldorf und Frankfurt die Fusion im Detail wünschen, welche Vorteile und Kosteneinsparungen sie sich versprechen und wie es weitergehen soll, erläutern die Verbände im öffentlich verfügbaren Fusionspapier (zu den Ergebnissen). Tags darauf hat der Länderrat einer Satzungsänderung zugestimmt, die es Landesverbänden grundsätzlich erlaubt, mit dem Bundesverband zu fusionieren (hier mehr). Nun gilt es, die Mitglieder von den Zielen von Bund und NRW zu überzeugen. Wie die anderen Landesverbände jetzt weiter vorgehen, muss sich erst noch zeigen. Im Gegensatz zu NRW stehen sie einer Verschmelzung mit dem Bundesverband kritisch gegenüber (zu den Stimmen).
ANGEKLICKT – die wichtigsten News auf buchreport.de
E-Books: Große Verlage laden Titel in Kindle-Store
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Veto: Börsenverein unterstützt Hanser-Verfassungsbeschwerde
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Rechtsstreit: Kochbuch von Steffen Henssler
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Gebündelt: Details zur Arvato-Umstrukturierung
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Online: Studien unterstützen Multichannel-Ansätze
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ZUGESPITZT – der Kommentar der Woche
„Meine langjährigen Erfahrungen im Bereich der Buchhandels-Wirtschaft haben gezeigt, dass die Umsatzverluste bei den stationären Läden letztlich zu Schließungen führen, was wiederum die Anfahrtzeit zum nächsten Buchhändler für den Kunden erhöht und schließlich noch mehr Menschen dazu verführt, gedruckte oder digitale Bücher online zu kaufen. Was wiederum zu noch mehr Schließungen führt. Dies ist für all jene ein positiver Kreislauf, die im E-Book-Geschäft aktiv sind oder Print im Internet verkaufen. Das ist aber ein Teufelskreis – eine Todesspirale – für die Buchhändler. Auch für Verleger wird 2011 ein richtiges ‚Schnall Dich an’-Jahr.“
US-Berater Mike Shatzkin zur Zukunft des Buchhandels
GEZWITSCHERT– der Tweet der Woche
Literaturcafé : Die Einstweilige Verfügung scheint derzeit die beliebteste Werbeform für Bücher zu sein.
AUSGESCHWÄRMT – der Blick über den Tellerrand
Immer noch erscheinen die Gründe der Borders-Pleite unklar. Gescheiterte Online-Strategie? Unbequeme Investoren? Der frühere Analysis-Director von Borders Mark Evans führt die Insolvenz auf eine Gemengelage verschiedener Faktoren zurück.
ANGEKLOPFT – der Aufsteiger der Woche
David Sedaris reaktiviert das Genre der Tierfabel: „Das Leben ist kein Streichelzoo“ (Blessing) klopft auf Platz 101 an.
VORAUSGEBLICKT – die Termine des Monats
- 22.–26.2. Didacta, Stuttgart
- 26.2–28.2. Cadeaux (PBS), Leipzig
- 26.2–2.3. EuroShop, Düsseldorf
- 28.2. Hauptversammlung LV Baden-Württemberg, Würzburg
- 1.3.–5.3. CeBIT, Hannover
AUFGELESEN – was sonst noch geschah
Personalberater wissen es schon lange: Der Doktortitel ist längst nicht immer karrierefördernd. Aufgrund der Entdeckung, dass Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg für seine Dissertation im großen Stil ohne Quellenangabe bei anderen Autoren abgepinnt hat, hat der vormalige Shootingstar der CSU gute Chancen, als „Helene Hegemann der deutschen Staatsrechtswissenschaft“ in die Geschichte einzugehen. Interessanterweise zeigen Umfragen, dass es einer Mehrheit der Bundesbürger vollkommen gleichgültig ist, ob zu Guttenberg einen Doktortitel hat, solange er ihnen nicht den Blinddarm herausnehmen will. Für den bisher erfolgsverwöhnten Minister dürfte es trotzdem eine schockierende Einsicht sein, dass die Zitierpflicht wesentlich schwerer zu knacken ist als die Wehrpflicht.
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