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Rückenwind und Rotstift

Über eine halbe Million Gäste haben die bundesweite Bibliothekswoche besucht, die am Sonntag geendet hat. Wie der Deutsche Bibliothekenverband (DBV) meldet, beteiligten sich über 1500 Bibliotheken an der Kampagne. Lesungen, Ausstellungen, Workshops, Bibliotheksnächte und viele weitere Aktionen sollten die bedeutende Rolle der Bibliotheken bei der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz verdeutlichen.

Dabei haben sie Werbung eigentlich gar nicht nötig, denn Bibliotheken erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Knapp 11 Millionen aktive Benutzer nutzten laut DBV im letzten Jahr das Bibliotheksangebot, davon fast 8 Millionen die öffentlichen Bibliotheken. Seit 2005 sei die Zahl der entliehenen Medien um knapp 5% gestiegen. Bibliotheken seien demnach die am stärksten genutzten außerschulischen Bildungseinrichtungen. 

Eine Anerkennung, die laut DBV-Vorsitzender Monika Ziller in der Politik fehle. Nach ihrem „Bericht zur Lage der Bibliotheken in Deutschland“ haben die Bibliotheken stark unter dem Rotstift des Kulturetats zu leiden. Die Ergebnisse der Befragung von rund 1284 Bibliotheken im April/Mai 2010:

  • In knapp 59% der Bibliotheken wurden Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung bereits realisiert oder sind in Planung.
  • Die von Bibliothek & Information Deutschland erarbeiteten Mindeststandards einer Bibliothek werden nicht eingehalten.
  • Nur jede dritte Gemeinde zwischen 5000 bis 10000 Einwohner unterhält eine eigene Bibliothek.

Weitere Infos zum Download: Bericht zur Lage der Bibliotheken 2010,  „Deutsche Bibliotheksstatistik 2009

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