Auch in diesem Jahr werden Bücher nach allen Prognosen die meistgeschenkten Produkte sein. Bei der ersten Zwischenbilanz des stationären Buchhandels zum 1. Advent blieb der Glanz aber noch matt.
In der Woche vor dem 1. Advent haben (auch) die Buchhandelsumsätze erwartungsgemäß angezogen und lagen ca. 20% über den anderen Novemberwochen. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Umsätze (bei vergleichbarer Kalender-Konstellation) im Schnitt aber um 4% hinter dem Vorjahr zurück. Das zeigt eine Vorab-Auswertung des wöchentlichen buchreport-Umsatztrends.
Absatzstärkstes Buch war in der Woche vom 24. bis 30.11. „Böse Falle“ (Baumhaus), die 9. Folge von „Gregs Tagebuch“.
Mehr zur Ausgangslage vor dem Jahresendspurt im kommenden buchreport.express
Noch ein ganz aktueller Hinweis für kleinere und mittelgroße Buchhandlungen:
Es ist schon auch so, dass sehr viele Kunden in einer solchen Buchhandlung oft ein vielleicht auch abschreckendes Gefühl hervorrufen, wenn er draußen als Kunde vor der Buchhandlung steht und auch noch etwas kaufen möchte.
Das Gedränge und Gewühle macht für ihn also keinen so einen guten Eindruck und dies um so mehr, da keine zweite Kasse zu sehen ist, wo die Kunden ihre Bücher bezahlen.
Dies ist von mir ein gesehenes Beispiel an einer Buchhandlung vom Schaufenster aus am letzten Freitagabend am 5. Dezember in München ,der Großstadt mit Herz`.
So etwas sollte in einer Buchhandlung also nicht vorkommen, dass es bei einem zu großen Kundengedränge nur eine Kasse für die Bezahlung der Bücher gibt.
Dies könnte eventuell auch manche Kunden verkraulen, die sich dann eben eine andere Buchhandlung suchen oder sogar Bücher über das Internet bestellen.
Für so etwas ist doch jeder Kunde/in in einer Buchhandlung
empfindlich und vor allem dann, wenn es an einer Kasse nicht weiter nach vorne geht.
Nur dies als ein Exampel, welches ich selbst gesehen habe.
Und da wäre jetzt die Überschrift zum Artikel ,Rückstand im Advent`
von einer anderen Sicht betrachtet.
H. Kraft
Diese Auswertung zum 1. Advent war irgendwie zu erwarten.
Man muss eben auch sehen, dass sich zum Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2013 der digitale Markt noch mehr vergößert hat. Zudem ist das Segment der E-Books umfangreicher geworden.
Und mit Jugendlichen ist es wegen der großen Medienlandschaft, die ja in Deutschland vorhanden ist, etwas schwieriger geworden, diese für das Lesen von Büchern effektiv zu begeistern.
Besonders dem Elternhaus und den Schulen kommen vor allem in der Erziehung wichtige Aufgaben zu.
Gewiss, man kann niemanden zum Lesen zwingen.
In erster Linie ist auch der stationäre Buchhandel bei allen diesen Veränderungen gefragt.
Nur durch eine gute Kundenbetreuung und Bedienung der Kunden können Leser/Leserinnen an ihre jeweilige Buchhandlung herangeführt werden, um so dann auch dort länger Kunde/Kundin zu bleiben.
Freundlichkeit und Literaturkenntnisse sind deshalb in allen Buchhandlungen bei der Vermittlung eines Buches zum Leser/Leserin von Bedeutung.
Trotzdem mancher rückläufiger Tendenzen sollte man als Buchhändler/in immer noch auch das eigene Outfit seiner Buchhandlung pflegen.
Und dies betrifft auch die Auslagen der Bücher in den Schaufenstern. Gerade die Außenansicht der Buchhandlung ist für manchen Kunden sehr entscheidend.
Dazu auch die Buchhandlung, z. B. durch Aktionen und Leseabende von bekannten Autoren/innen wieder mehr in das Blickfeld der Leser/innen rücken, bringt zunehmenden Erfolg.
Es gilt also seine Möglichkeiten als Buchhandlung besser zur Geltung zu bringen.
Und Kollegen/innen sollten da also sich mit ihren Ideen und Vorschlägen einbringen können.
Das ,Miteinander` gehört in einer Buchhandlung einfach dazu.
Durch wachsende Konkurrenz und auch anderen Anbietern von Büchern im Internet müssen in der nahen Zukunft neue und auch durchschlagende Geschäftsmodelle für den stationären Buchhandel entwickelt werden.
Der Börsenverein sollte sich also auch etwas mehr um die Belange des stationären Buchhandels interessieren.
Es geht da nicht nur darum, dass Buchhändler mit ihren Buchhandlungen nur zahlende Mitglieder beim Börsenverein sind, sondern dieser sollte sich einmal mehr auch die Lage und die Situation der Buchhandlungen besser ansehen.
Dies würde letztendlich auch helfen die Beziehungen zwischen dem stationären Buchhandel und dem Börsenverein etwas zu verbessern.
Es kommt also immer darauf an wie man zukünfig die Verbandsarbeit im Börsenverein mit dem stationären Buchhandel positiver gestalten kann und ob es da Möglichkeiten zu einer Verbesserung der gegenwärtigen Situation gibt.
Oft könnte man da auch Probleme aus einer anderen Sichtweise ändern oder angehen.
Nur sollte der Börsenverein und der Buchhandel einmal versuchen eine offenere Gangart zu betreiben. Und dies geht eben nur in der Suche nach gemeinsamen Wegen, um das Kulturgut Buch in seiner haptischen Form und in der festen Preisbindung für Bücher zu erhalten.
Deshalb gehört auch Mut und Zuversicht zu den kommenden Zielen im Börsenverein und im stationären Buchhandel dazu.
Und auch kleinere Buchhandlungen, die ihre Nischen gut pflegen und betreiben und zudem hervorragende Kontakre zu Kunden in ihrer Buchhandlung haben, sollten von Lesern/innen mehr und intensiver abgenommen werden.
H. Kraft