War vom deutschen Hörbuchmarkt die Rede, fiel immer wieder auch das Wort „Wachstumsmarkt“, es war geradezu zum Synonym dieses neuen „Buch“-Genres geworden. Nachdem die Verlage viele Jahre mit zweistelligen Wachstumsraten glänzten, wurde das Abflachen der Kurve für manchen sogleich zum Indiz für die Krise des einstigen Hoffnungsträgers. Im Gefolge der Frankfurter Buchmesse des vergangenen Jahres verbreiteten überregionale Tageszeitungen sogar Untergangsstimmung: „Mit den Hörbüchern geht es bergab“, titelte die „Welt“.
Jetzt ist wieder vom Aufschwung der Audiobooks zu lesen, die „FAZ“ diagnostizierte jüngst ein auch qualitatives Wachstum, da mit „Die Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss (erschienen bei Der Hörverlag) nicht gerade leicht verdauliche Kost von der Jury der HR2-Hörbuch-Bestenliste zum „Hörbuch des Jahres 2007“ gekürt worden sei. Das kulturelle Engagement wird durch Quersubvention möglich: 11% der Titel finanzieren die restlichen 89% mit.
Der Durchschnittspreis des Hörbuchs hat wieder angezogen
Auch beim quantitativen Wachstum hat sich die Hörbuchsparte berappelt und wächst moderat, im Vergleich zu anderen Buchwarengruppen aber überdurchschnittlich. Der buchreport-Umsatztrend für den Sortimentsbuchhandel weist einen Zuwachs von 6,3% im Jahr 2007 aus und damit in der Größenordnung des Vorjahres (2006: +6,4%). Beim Anteil am Gesamtumsatz des Sortiments war das Hörbuch zuletzt mit 3,3% beteiligt. Dass der Durchschnittspreis bei den physischen Tonträgern um 3,2% auf 16,30 Euro angestiegen ist (2006: 15,79 Euro), muss dabei in Rechnung gestellt werden: Der Absatz ist also langsamer gewachsen, denn in den Vorjahren waren die Durchschnittspreise bei ähnlichen Umsatzzuwächsen noch gefallen (2006: –2,2%).
„Nachdem die erste große Euphorie auf dem Markt vorbei ist, geht es für die Hörbuchverlage darum, für die Zukunft gerüstet zu sein“, gab Peter Bosnic, kaufmännischer Verlagsleiter von steinbach sprechende bücher und Mitglied im Arbeitskreis Hörbuchverlage, im Herbst die Marschroute vor.
Kommentar hinterlassen zu "Rüsten für die Zukunft"