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Rushdie: »Die anderen sind die besseren Erfinder«

Am 5. September erscheint bei C. Bertelsmann der neue Roman von Salman Rushdie. SPIEGEL-Redakteur Volker Weidermann hat den indisch-britischen Schriftsteller in seiner Wahlheimat New York City getroffen und mit ihm über „Golden House“ gesprochen, einen Gesellschaftsroman „über das Amerika der vergangenen zehn Jahre“, urteilt Weidermann. 

In dem Interview spricht Rushdie über die Veränderungen in der US-amerikanischen Gesellschaft, seine Treffen mit Donald Trump („Er war immer sehr freundlich zu mir“) und die innere Zerrissenheit, die immer mehr Menschen überfordert.

Mit Blick auf sein eigenes Metier kommentiert der Autor: „Wir leben in einer Zeit, in der Sprache von den Füßen auf den Kopf gestellt wird. Leute, die Fake News verbreiten, nennen echte Nachrichten Fake News.“ Darunter leide der Journalismus, aber auch die Literatur: „Die anderen sind die besseren Erfinder. Und das hat Konsequenzen für Leute in meinem Job. Die Berufserfinder.“

Umso wichtiger findet Rushdie Literatur, die die Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Menschen spiegelt: „Das ist die Kunst der Literatur. Und in unserem Zeitalter, in dem uns allen gesagt wird, wir müssen uns definieren, vereindeutigen, da könnte es helfen, ein oder zwei Romane zu lesen, die uns daran erinnern, dass wir nicht beschränkt und eindimenional sind, sondern ungeheuer vielfältig. Literatur ist eben nicht Politik. Sie kann aber politisch wirksam sein.“

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