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Sachlichkeit statt Polemik

In der Diskussion über das Open-Access-Papier des Börsenvereins verteidigt Sven Fund (Foto: Mike Minehan) den Verleger-Kollegen Matthias Ulmer. Der De-Gruyter-Chef erkennt im Streit um Abstimmungsprozesse im Börsenverein „die letzte Bastion einer Verweigerungshaltung“, die dessen Inhalt aus dem Blick geraten lasse.

Auf Anfrage von buchreport.de bezieht Fund wie folgt Stellung:

„Dass Open Access zehn Jahre nach der Berliner Erklärung noch solche Wellen schlägt, ist vermutlich ein typisch deutsches Phänomen. Der Verweis auf nicht korrekt erfolgte Abstimmungsprozesse im Börsenverein ist nun die letzte Bastion einer Verweigerungshaltung, die den Inhalt des Streits leicht aus dem Blick geraten lässt.

Es vergeht kein Tag, an dem meine Kolleginnen und Kollegen nicht von Wissenschaftlern in ihrer Kreativität gefordert sind. Da geht es dann nicht primär um Papierwahl und Formate von Buchblöcken, sondern um verlegerische Modelle, die maximale Verbreitung hervorragender Inhalte ermöglichen. 

Dass Open Access eine Realität unserer Zeit ist, wird wohl niemand ernsthaft in Frage stellen wollen. Gleichwohl: Dass diese Form der Veröffentlichung weder jedermanns Sache ist, noch zu jeder Disziplin gleichermaßen passt, ist ebenso unumstritten. Verleger haben ihren Autoren immer Möglichkeiten eröffnet –  und das bleibt auch im Digitalen ihre Aufgabe.

Die Diskussion zu Open Access im Börsenverein schien bereits abgeklungen, nun kehrt sie in einer Form zurück, die überrascht. Matthias Ulmer, dem Vorsitzenden des Verlegerausschusses, wird es nicht schwerfallen, sich für administrative Versäumnisse zu entschuldigen, es ist dem Börsenverein und seiner Branche jedoch zu wünschen, dass er in der Sache klar bleibt. Viele Wissenschaftler werden es ihm danken.“

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