Bei der Aufstellung der qualifizierten Mannschaften für die wichtigen Spiele in der Zukunft sägen viele Branchen-Player am eigenen Ast: „Im Buchhandel ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge dramatisch eingebrochen, aber auch in den Verlagen wurden Lehrstellen zurückgefahren“, schlägt Monika Kolb-Klausch, Bildungsdirektorin des Börsenvereins, Alarm.
Am morgigen Donnerstag wird sie vor dem Branchenparlament in Frankfurt ein Szenario zeichnen, das nicht nur Funktionäre beunruhigen dürfte:
- Nach belastbaren Stichproben des Verbandes haben 2009 deutlich weniger Azubis eine Lehre begonnen als im Vorjahr. Kolb-Klausch: „Wir reden von einem Rückgang um 31%, wobei der Buchhandel von dieser Entwicklung besonders stark betroffen ist.“
- Zum Vergleich: Die Industrie- und Handelskammern attestieren laut Kolb-Klausch allen anderen Branchen bundesweit ein Minus von 9%.
- Nach einer Studie, die der Börsenverein in Auftrag gegeben hat, leidet das Berufsbild „Buchhändler/in“ überdies unter einem großen Image-Problem.
- Gleichzeitig klagen Unternehmen immer lauter über das Fehlen von geeigneten Bewerbern.
Die Novellierung der Ausbildungsordnung steht unterdessen vor dem Abschluss, sie soll 2010 in Kraft treten. Zu den buchhändlerischen Kernkompetenzen kommt ein Katalog von neuen Fertigkeiten, die Nachwuchskräfte für die gestiegenen Anforderungen im Handel rüsten sollen. Vorausgesetzt, die nächste Generation wird auch ausgebildet.
Mehr zum Thema im neuen buchreport.express 46/2009, der morgen erscheint
Kommentar hinterlassen zu "Sägen am eigenen Ast"