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Sägen am eigenen Ast

Verschnarcht, perspektivlos, mies bezahlt: Berufe in der Branche haben bei jungen Leuten ein katastrophales Image, gleichzeitig brechen Ausbildungsplätze weg. Schlechte Nachrichten, die Monika Kolb-Klausch, Bildungsdirektorin des Börsenvereins, im Herbst laut die Alarmglocken läuten lassen:

  • Es sind nicht nur große Filialisten wie Hugendubel oder Weltbild, die 2009 Einschnitte beim Personal vornahmen und weniger Ausbildungsplätze angeboten haben. Kolb-Klausch konstatiert einen Einbruch um 30% im Vergleich zum Vorjahr. Im Verlagsbereich sieht es laut Bildungsdirektorin „nicht besser aus“.
  • Zugleich steigen die Anforderungen an die Mitarbeiter. Die großen Herausforderungen, die mit den Veränderungen auf dem Geschäftsfeld Buch einhergehen, lassen sich nur mit qualifiziertem Personal bewältigen.

Heinrich Riethmüller, Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses, macht vor dem Branchenparlament im November aus seinem Unmut keinen Hehl: „Es ist ein branchenpolitischer Skandal, wenn Großbuchhändler sagen, wir bilden nicht mehr aus.“

Der Börsenverein kann nicht viel mehr tun, als seine Mitglieder dazu aufzurufen, in notwendigem Maße für die Heranziehung des Nachwuchses beizutragen. Parallel wird aber eine Imagekampagne aufgezogen, die Kräfte mit Potenzial in die Branche locken soll. Im Dezember meldet der zu den Schulen des Deutschen Buchhandels gehörende Mediacampus Frankfurt eine Kooperation mit der Berliner Steinbeis-Hochschule:

  • Ab Frühjahr 2010 können Auszubildende und Berufstätige in Verlagen und Buchhandlungen den Abschluss des Bachelor of Arts für Buchhandels- und Medienmanagement sowie Verlags- und Medienmanagement erreichen.
  • Ein Großteil des Studiums erfolgt in Form des mediengestützten Selbstunterrichts, zusätzlich gibt es 45 Präsenztage auf dem Mediacampus und in Berlin.

aus: buchreport.express 52/2009

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