Neue Turbulenzen bei der kriselnden Warenhauskette Karstadt: Der Vorstandsvorsitzende Andrew Jennings will sich zum Jahresende verabschieden. Medien spekulieren über einen Streit mit Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen und eine weitere Filetierung des Konzerns.
Am Wochenende bestätigte Karstadt einen Bericht der „Bild am Sonntag“, nach dem Jennings seinen Vetrag nicht verlängern will. In einer Pressemitteilung heißt es, es gebe keinen Konflikt zwischen Jennings und Berggruen, die „BamS“ hatte dagegen berichtet, der Grund für die Trennung seien Differenzen zwischen den beiden über die Strategie zur Rettung der angeschlagenen Warenhauskette.
handelsblatt.com meldet, es habe einen Eklat im von Berggruen dominierten Aufsichtsrat gegeben, nachdem Jennings den Eigentümer an dessen Zusage erinnert habe, Geld für die Kaufhauskette bereitzustellen. Als die Berggruen-Vertreter davon nichts wissen wollten, so handelsblatt.com, habe Jennings das Handtuch geworfen.
Bei handelsblatt.com wird über eine erneute Zerschlagung des Kaufhaus-Konzerns spekuliert. Die gutlaufenden Häuser wie das Kaufhaus des Westens in Berlin oder das Alsterhaus in Hamburg dürften Käufer finden. Die Zukunft der anderen Häuser wäre dann aber ungewiss.
Wie (schlecht) geht es Karstadt? Laut eines Berichts des „Focus“ sank der Umsatz von Karstadt im Mai um 5%. In den Vormonaten habe das Minus mit im Schnitt 10% aber sogar doppelt so hoch gelegen.
Nicht nur Karstadt steht weiterhin unter Druck. Der Warenhausexperte Gerd Hessert erklärte zuletzt: „Es gibt keine Wachstumsimpulse mehr für die Betriebsform Warenhaus“. Die Fusion der Marktführer Karstadt und Kaufhof sei „überfällig“.
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