Nicht nur im britischen Buchhandel herrscht angesichts sinkender Umsätze Alarmstimmung, auch weite Teile des übrigen stationären Einzelhandels im Königreich gehen mittlerweile am Krückstock. Die Lage ist so prekär, dass sich sogar die Regierungskoalition mit dem Thema befasst und im Sommer bei der bekanntesten Shopping-Expertin im Land eine Studie in Auftrag gegeben hatte, was aus staatlich/kommunaler Sicht getan werden kann.
Der inzwischen von Mary Portas vorgelegte Report sorgt für reichlich Gesprächsstoff, inklusive der Tatsache, dass sich das zuständige Ministerium erst im Laufe des Frühjahrs zu den Ergebnissen äußern will. Den heftigen Protesten u.a. der Booksellers Association (BA), dass sofort akuter Handlungsbedarf besteht und nicht erst in einigen Monaten, haben sich neben den Medien mittlerweile auch die ersten Parlamentarier angeschlossen.
Portas’ Urteil fällt vernichtend aus: „Die High Street hat die Entwicklung verschlafen und operiert nach den gleichen Prinzipien wie in den 60er-Jahren.“ Im Mittelpunkt des Reports steht ein umfangreiches Vorschlagspaket, in dem auch die „Buy Local“-Flagge gehisst wird.
Zu den Maßnahmen, die die Kommunen ergreifen können, gehören:
- Günstiges Parken, längere Anlieferungszeiten in Fußgängerzonen oder auch vereinfachte Genehmigungsverfahren für Standbetreiber auf Wochenmärkten und Veranstaltungen.
- Niedrigere Gewerbesteuern für kleine Läden.
- Kontrollmechanismen für Leerstände und überhöhte Mieten, die noch nicht näher spezifiziert sind.
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