Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ (DVA) beschäftigt weiter die Zeitungen. Ein Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Christian Geyer hat für die „FAZ“ mit der Psychologin Elsbeth Stern von der ETH Zürich gesprochen, auf deren Intelligenzforschung sich der Autor beruft – die Wissenschaftlerin lehnt die Vereinnahmung durch Sarrazin ab.
In der „Süddeutschen Zeitung“ urteilen Andrian Kreye und Christian Weber: Das Perfide an Sarrazins Argumentation sei, dass viele Details korrekt sind, nur das Gesamtbild nicht stimme.
Beim Berliner Literaturfestival wird es in den Räumen des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) keine Diskussion mit Thilo Sarrazin geben, berichtet der „Tagesspiegel“. HKW-Intendant Bernd Scherer habe gesagt, alle Argumente über Sarrazins Streitschrift seien inzwischen hinreichend ausgetauscht.
Der „Stern“ zieht Parallelen zwischen Sarrazin und Eva Herman.
„Frankfurter Rundschau“-Autor Manfred Schneider entdeckt in der Streitschrift Alltbekanntes: „Die sarrazynischen Untergangsbilder sind ein Import US-amerikanischer Paranoia.“
Die „Welt“ lässt die Schriftstellerinnen Necla Kelek und Monika Maron, die Thilo Sarrazin kennen und schätzen, in einem ausführlichen Interview zu Wort kommen.
Die „Zeit“ fragt auf der Titelseite, ob man überhaupt über Sarrazin diskutieren oder nicht viel besser schweigen solle und widmet sich im Innenteil dem Thema „Erblichkeit von Intelligenz“. Unter anderem erklärt die Wissenschaftlerin Elsbeth Stern selbst in einem etwas spröden Text, warum die Vererbung von Intelligenz nicht so funktioniert, wie der Provokateur Sarrazin behauptet.
Die „Bild“-Zeitung trompetet auf der Titelseite, dass Sarrazin den Publizisten Michel Friedman nach einem Interview als „Arschloch“ beschimpft hat.
„FAZ“ (S. 29), „SZ“ (S. 11) „Zeit“ (S. 37-38, weiterer Artikel S. 49)
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