Gleich zwei Autoren mit Kenntnis der realen Unterwelt steigen weit oben in die italienischen Bestsellerränge ein: Der Journalist Roberto Saviano mit „La paranza dei bambini“ („Das Netz der Kinder“), einer Geschichte über eine Jugendgang in Neapel (Platz 2), sowie Gianrico Carofiglio mit seinem neuen Roman „L’estate fredda“ („Kühler Sommer“) über den Kampf gegen die Mafia in seiner Heimat Apulien (Platz 6). Beide stehen freilich für konträre Einschätzungen der Machtverhältnisse zwischen Obrigkeit und Mob: Saviano, der immer noch von Anschlägen bedrohte Enthüller einerseits und Carofiglio als langjähriger Richter und Mitglied des italienischen Senats und damit etablierter Vertreter des Gesetzes andererseits. In seinem Roman steht Süditalien im Sommer 1992 im Bann von gewaltigen Bandenkriegen, Entführungen und Morden. Stilistisch wagt Carofiglio das Experiment, das zentrale Kapitel des Romans im juristischen Jargon nachempfundener Ermittlungsakten zu erzählen. Er kann es sich leisten, zu experimentieren, denn mit Übersetzungen in 16 Ländern – in Deutschland liegen seine Bücher bei Goldmann vor – ist er nicht nur als Jurist und Staatsdiener, sondern auch als Autor fest etabliert.
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