Nach erstem improvisiertem Durchkämpfen durch die Coronakrise stellt sich die Frage, was mit Blick auf „neue Normalitäten“ passieren kann und sollte. In einer aktuellen buchreport-Buchhandelsumfrage (Details s. unten im Kasten) setzten die Teilnehmer bei der Frage „Was muss jetzt passieren?“ folgende Prioritäten:
In der Branche mit Adresse an die Verlage:
- Die Konditionenschere zwischen großen und kleinen Händlern schließen (92% Zustimmung)
- Weniger Titel produzieren (70%)
- Zahlungsziele verlängern (65%)
Mit Adresse an die Politik:
- Höhere Besteuerung des Online-Handels (62%)
- Geringere Rabatte für Schulbuch-Sammelbestellungen (62%).
Die buchreport-Frage „Was muss jetzt passieren?“ hatte verschiedene Maßnahmen und Forderungen vorformuliert – weitere Meinungsbilder:
- Unentschieden, wenn auch mit leichter Tendenz dafür sind die Händler bei der Frage, die Buchpreise zu erhöhen.
- Unentschieden, allerdings mit mehr Zustimmung als Ablehnung, reagieren die Teilnehmer auf die mögliche Forderung nach „mehr staatlicher Stütze für den stationären Buchhandel“.
- Auf sehr große Ablehnung (86%) stößt der Vorschlag, einen Sonntagsverkauf zu ermöglichen.
Ein gutes halbes Jahr Sonntagsverkauf zu erlauben, hatte im April Buchhandelsmarktführer Thalia gefordert, um die Umsatzrückgänge ausgleichen zu können.
Dieser Beitrag stammt aus dem buchreport.express 19 (7. Mai), hier als E-Paper verfügbar und hier als gedruckte Ausgabe bestellbar. Weitere Umfrage-Ergebnisse:
- Welche Hilfen Buchhändler in der Umsatzkrise nutzen
- Wie die Kunden nach der Wiedereröffnung einkaufen
- Wie Buchhändler ihre Lockdown-Erfahrungen bewerten
Buchhandelsumfrage
buchreport hat vom 27. bis 29. April eine Buchhandelsumfrage in Bundesländern durchgeführt, in denen die Läden nach den erzwungenen Schließungen im Zuge der Coronakrise ab 20. April wieder öffnen konnten. Daran haben sich auf E-Mail-Aufforderung online mehr als 540 Buchhandlungen beteiligt.
Die Teilnehmer setzten sich so zusammen:
- 63% sind kleinere Buchhandlungen mit bis zu 500.000 Euro Jahresumsatz.
- 23% setzen 0,5 bis 1 Mio Euro um.
- 10% bewegen sich in der Umsatzklasse ab 1 Mio Euro.
- 5% machten zur Unternehmensgröße keine Angabe.
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