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Schlechtes neues Jahr

Die Wirtschaftskrise hinterlässt Spuren im Bertelsmann-Quartalsbericht. Demnach sank der Umsatz von Januar bis März um rund 300 Mio Euro auf 3,5 Mrd Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (Operating EBIT) brach sogar um mehr als die Hälfte ein und betrug nur noch 115 Mio Euro (Vorjahresquartal: 253 Mio Euro). Das Konzernergebnis rutschte mit minus 78 Mio Euro (Vorjahreszeitraum: 35 Mio Euro) in den Verlustbereich. Künftig wollen die Gütersloher noch stärker an der Kostenschraube drehen (hier mehr zu den Quartalszahlen)

Zuletzt hatte der Bertelsmann-Kapitän Hartmut Ostrowski sein neu ausgegebenes Motto „Sicher durch die Krise steuern“ per „FAZ“-Interview deutlich angeschärft: Wegen der Einbrüche der Werbeerlöse habe Bertelsmann das „größte Kostensenkungsprogramm in der Geschichte des Unternehmens“ aufgelegt mit dem Ziel, „mehrere 100 Mio Euro“ einzusparen:

  • Im Fernsehgeschäft (RTL) sollen die Programmkosten gesenkt werden.
  • Bei den Dienstleistungen (Arvato) werden demnach Personalkosten reduziert und auch Kurzarbeit im Drucksegment einschließlich Kalenderverlag eingesetzt.
  • Bei den Verlagen (Gruner+Jahr, Random House) solle „eine Kombination aus Preispolitik und Arbeitsplatzabbau“ greifen, wobei Ostrowski auf die Reduzierung der Mitarbeiterzahl bei Random House USA verweist.

Zum Buchbereich verwies Ostrowski darauf, dass Random House mit seinem Angebot an E-Books führend sei und von Amazon denselben Preis verlange wie von Buchhändlern, die die Druckausgabe beziehen: „Wenn der Verkaufspreis für das E-Book trotzdem niedriger ist als das gedruckte Buch, geht das zu Lasten des Anbieters.“ Im Vergleich zur Musikindustrie verfolgen die Buchverlage „eine ganz andere Preispolitik und pochen konsequent auf den Urheberschutz“. Weil Erstellung und Vertrieb eines E-Books teuer sind, seien die Margen derzeit nicht besser als beim gedruckten Buch, auch weil noch keine vergleichbaren Mengen abgesetzt werden.

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