Vier Wochen, nachdem der pazifische Buchhandelsriese Redgroup Retail Insolvenz angemeldet hat, ist von dem anfänglichen Optimismus, die Buchfilialisten Angus & Robertson und Borders (Australien) sowie Whitcoulls (Neuseeland) als selbstständige Unternehmen halten zu können, nichts übrig geblieben. Stattdessen sucht Konkursverwalter Ferrier Hodgson einen oder mehrere Käufer für die Ladenketten – und hat zumindest in Neuseeland angeblich auch schon eine Reihe von Interessenten.
Während Ferrier Hodgson derzeit in Neuseeland keine Ladenschließungen oder Entlassungen unter den insgesamt 1300 Mitarbeitern in 88 Filialen plant, wird im Nachbarland Australien ein drastischer Sparkurs gefahren, um Angus & Robertson sowie Borders verkaufsfit zu machen. Nur wenige Tage nach der Insolvenz waren 38 von 103 Buchhandlungen mit dem Verlust von 321 Arbeitsplätzen dichtgemacht worden.
Ende der Woche wurden weitere 26 Mitarbeiter in der Redgroup-Administration in Melbourne freigestellt und Konkursverwalter Hodgson hat bereits angedeutet, dass weitere Einschnitte nicht ausgeschlossen sind. Insgesamt operieren in Australien 203 Buchhandlungen unter dem Angus-&-Robertson-Label, davon sind 100 Franchiseläden, die nicht von der Insolvenz betroffen sind. Erstmals wurden auch Zahlen über die Höhe der Verbindlichkeiten veröffentlicht. Demnach steht Redgroup Retail mit insgesamt 170 Mio australischen Dollar (ca. 121 Mio Euro) bei seinen Gläubigern in der Kreide.
Das Ladenportfolio von Redgroup Retail ist breit aufgestellt und reicht von der kleinen Boulevard-Buchhandlung mit 150 qm bis zur Großfläche mit 2000 und mehr Quadratmetern; die Standorte befinden sich sowohl in 1a-Innenstadtlagen als auch in Einkaufszentren.
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