Das Ende von Also Logistics ist beschlossene Sache: Die ehemalige Weltbild-Logistik, im Gefolge der Weltbild-Insolvenz an die Also AG ausgegliedert (die ebenfalls zur Unternehmensgruppe des Weltbild-Inhabers Droege gehört) wird Ende 2016 geschlossen.
Im Oktober vergangenen Jahres schlitterte auch Also Logistics in die Insolvenz. Die Gewerkschaft fuhr damals schweres Geschütz auf. Tenor: Dem Investor Droege sei es in erster Linie darum gegangen, einen attraktiven Logistikstandort einzuheimsen.
Die Fortführung der insolventen Logistik war nach drastischem Stellenabbau noch bis Ende 2016 gesichert worden. Nun ist klar, dass es darüber hinaus nicht weitergehen wird. Wie der Betriebsrat in seinem Blog schreibt, wurde ihm von der Geschäftsführung und dem Insolvenzverwalter das endgültige Aus von Also Logistics zum Jahresende angekündigt. Die Also AG werde den Standort „künftig zur Auslieferung von Handys nutzen“.
Der Betriebsrat erhebt schwere Vorwürfe, die nicht neu sind: Im Gegenzug zu den Massenentlassungen im Januar habe man vereinbart, dass alle Anstrengungen unternommen würden, um die Logistik mit weniger Personal und neuer Kostenstruktur fortzuführen. „Bis heute hat es keinerlei Aktivitäten der Verantwortlichen in diese Richtung gegeben“, behauptet die Gewerkschaft.
Auf die Ankündigung der Schließung hat Weltbild mit einer Stellungnahme reagiert.
„Es gehört zu unserer unternehmerischen Verantwortung, dass wir vor dem Hintergrund der aktuellen Situation und seit der Insolvenz der Also Logistics Services Vorkehrungen für eine zukunftssichernde, kundenorientierte Lösung treffen“, betont die Geschäftsführung. Die Belieferung der Weltbild-Kunden sei jederzeit gesichert. „Wir stehen zu Verträgen mit unserem Logistikdienstleister Also Logistics Services im vereinbarten Rahmen“, heißt es weiter.
Dass Weltbild nach einem alternativen Dienstleister für die Logistik sucht, ist bereits seit Oktober vergangenen Jahres bekannt.
Das Ganze was jetzt bei Weltbild in Augsburg gerade passiert, kann man auch als eine Verschleierungsmethode bezeichnen.
Es ist doch ein Unsinn ein Logistik, die bisher zu Weltbild gehörte
zu zerschlagen und auf der anderen Seite eine neue Logistik
aufbauen zu wollen und den Mitarbeitern zum Dezember 2016 zu
kündigen.
Man weiß als Außenstehender nicht, wer bei Weltbild sozusagen
die Fäden zieht oder diese in der Hand hält.
Es könnte auch sein, dass Weltbild von ganz anderen Zahlen da
ausgeht, was die kommende gesamte Entwicklung von Weltbild
betrifft.
Ein Unternehmen, welches nach dem Rückzug der Kirche auch
kurz vor dem Aus stand und sich jetzt in einer Art Erholungsphase
oder einer Konsolidierung sich befindet, wäre sicher besser
beraten, einmal mit Vernunft seine Unternehmensziele auszurichten.
Die Kirche setzte damals viele Geldmittel in Weltbild hinein.
Doch man kann nicht ewig nur Gelder bewilligen, sondern man
muss auch mal Erfolge sehen können.
Und diese waren, als sich die Kirche von Weltbild dann
zurückzog, leider nicht sichtbar.
Es nutzt einem Unternehmen auf die Dauer sicher nicht viel, wenn
man dauernd in der Gesamtstruktur Veränderungen vornimmt, die
sich dann letztendlich negativ auf das Betriebsklima auswirken.
Solche Veränderungen stoßen doch auch manche Kunden von
Weltbild langsam vor den Kopf.
Die Verlagsgruppe Weltbild muss einmal richtig aufgestellt sein um
auch gut agieren zu können.
Dieses Auf und Ab bei den Entscheidungen schadet sicher dem
Namen von Weltbild.
Der Betriebsrat sollte eine gute Zielvorgabe mit den
Geschäfsführern überlegen. Es muss ein Konsenz gefunden
werden, wie und auf welchem Wege noch sinnvolle Vereinba-
ungen zwischen den Beschäftigten bei Weltbild und der Leitung
des Verlages ausgehandelt werden können.
Es stehen 250 Arbeitsplätze zur Kündigung.
Und darüber muss überlegt werden, wie diese noch zu retten sind.
Man muss versiuchen mit ihnen weiter zu machen und keine neuen
Mitarbeiter für diese neue Logistik zu suchen.
Da steigen dann wieder erneut die Kosten bei Weltbild, wenn neu
bei der Logistik angefangen werden muss.
Es sind doch da jetzt bewährte und gut eingearbeitete Leute da.
Oder gibt es Vorgaben, dass billigere Mitarbeiter/innen eingestellt
werden sollen?
Es sind also viele Fragen nach vorne offen, die in so einem
Kommentar auch nicht schnell zu beantworten sind.
Aber man sollte einmal auch an die Vernunft der Leitung von
Weltbild appellieren, denn so geht man nun nicht mit einem
guten Personal um.
Es wäre gut, wenn sich da bald eine Lösung zeigen würde, die
aber diese Kündigungen dann aufheben könnte.
Nur sollte dazu der Wille von beiden Seiten zu Verhandlungen
auch vorhanden sein.
H. Kraft