Mit Blei an den Beinen in den Endspurt: In vielen Ratgeberverlagen verhageln Umsatzrückgänge die Bescherung. Die gesamte Warengruppe dümpelt kumuliert mit 5% im Minus (Erhebungszeitraum Januar bis Anfang Dezember). Vor allem die einstige Sattmacher-Kategorie „Essen und Trinken“ schwächelt und versalzt mit –9% gründlich die Suppe, gefolgt von den ebenfalls schwächelnden Segmenten „Natur“ (–5%) und „Sport“ (bedingt durch den 2014er Fußballbuch-Boom). Positive Akzente setzen das Themenfeld „Hobby/Haus“ (+4%), beflügelt durch die Erwachsenen-Malbücher, sowie der Bereich „Lebenshilfe/Alltag“ mit kleinem Plus.
Es ist eine Ernüchterung nach opulenten Vorjahren: „In den Jahren 2013/14 hatte Essen und Trinken eine kräftige Sonderkonjunktur. Jetzt wird der Bereich Kochen auf das Normalmaß zurückgeworfen“, kommentiert Christof Klocker, bei Gräfe und Unzer Verlagsleiter GU und Mitglied des Sprechergremiums der Interessengruppe Ratgeber des Börsenvereins, die Gesamtlage. Klocker: „Es hat viel damit zu tun, dass keine neuen starken Themen mehr gekommen sind. Smoothies und Vegan waren 2014 im Kochbuch ein Riesentrend. Das hat sich normalisiert und stabilisiert.“
In den von Umsatzrückgängen betroffenen Ratgeberverlagen wird derzeit an Strategien gearbeitet, die das Geschäft wieder ankurbeln sollen. Die Interessengruppe Ratgeberverlage wird im kommenden Jahr die Roadshow im Sortiment fortsetzen, um Buchhändlern Praxistipps für Mehrumsatz mit Ratgebern zu geben. Als Multiplikatoren sollen neben den Buchhändlern auch Berufsschullehrer mit ins Boot, die künftige Sortimenter-Generationen ausbilden. In vielen Verlagen stehen Optimierungen der Programme aber auch Preiserhöhungen auf der Agenda.
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