Schmitt & Hahn übernimmt die Buchhandlung Carl Machwirth in Alzey (Rheinland-Pfalz). Gleichzeitig ist ein Umzug auf eine größere Fläche in der Fußgängerzone geplant.
Die 1893 von Buchbinder Jacob Machwirth gegründete Buchhandlung befindet sich seit 1910 am Roßmarkt in Alzey. Inhaber Wolfgang Arnold hatte das Geschäft 1983 von der Aenne Machwirth übernommen. Seine Frau Susanne Arnold trat 1987 ins Geschäft ein.
Schmitt & Hahn wird die Buchhandlung zum 10. Oktober übernehmen. „Ich freue mich auf die Zukunft mit Schmitt & Hahn und bin froh, dass ich für meine Buchhandlung, meine Mitarbeiterinnen und mich eine zukunftsfähige Lösung in der Zusammenarbeit mit Herrn Schmitt und Herrn Klingel gefunden habe“, erklärt Wolfgang Arnold, der sich zukünftig intensiver um seine Hobbys kümmern will, aber der Buchhandlung weiterhin aktiv verbunden bleibt. Auch Susanne Arnold und sämtliche Mitarbeiterinnen bleiben an Bord.
Mit der Übernahme ist auch ein Umzug in größere Räumlichkeiten (260 qm) in der Antoniterstraße 5-7 verbunden. Das Angebot wird auch weiterhin ein buchhändlerisches Vollsortiment umfassen und soll um Geschenkideen erweitert werden. Wolfgang Arnold: „Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, die Buchhandlung zu vergrößern, auf eine 300 qm große, topmoderne Fläche in die Fußgängerzone zu ziehen und die Weichen für den zukünftigen Buchhandel in Alzey zu stellen.“
Der Bahnhofs-Spezialist setzt auch auf Innenstadtlagen
Für das vor allem als Bahnhofs-Spezialist bekannte Unternehmen Schmitt & Hahn ist der Zuschlag in Alzey Teil seiner Strategie, auch zunehmend auf Innenstadt-Standorte zu setzen. Dafür hatte man 2013 eigens die S+K Rhein-Neckar Buchhandels GmbH gemeinsam mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Andreas Klingel gegründet. Die Buchhandlung Machwirth wird das 5. Innenstadtgeschäft in deren Portfolio, sodass man künftig an diesen Standorten aktiv ist: Alzey, Mannheim, Sinsheim, Neckargemünd und Heppenheim. Schmitt & Hahn betreibt zudem noch 3 weitere Innenstadtbuchhandlungen in Heidelberg und Gera und wolle auch zukünftig expandieren, so Firmenchef Karl-Hans Schmitt.
Mit Blick auf die aktuelle Lage im Bahnhofsbuchhandel bleibt Andreas Klingel dagegen nüchtern: „An den ICE-Bahnhöfen tun wir uns noch sehr schwer, zuletzt trafen uns die Streiks ins Mark.“ Die Pendler seien noch nicht zurückgekehrt, was vor allem die großen Standorte betreffe. „Das Homeoffice drückt die Frequenzen deutlich nach unten, vermutlich ist das eine langfristige Situation.“ Für die Jahre 2021 und 2022 hat Klingel wenig Hoffnung auf Bilanzen wie vor der Corona-Pandemie. Er ist aber sicher, dass das Verkehrsmittel Bahn perspektivisch gewinnen werde. Die wichtigste Aufgabe sieht er vorerst im „Zusammenspiel“ mit den Vermietern, also in puncto Mieten. Die gewohnten Öffnungszeiten am Bahnhof, aber ohne die gewohnte Frequenz? „Dann geht schnell die Schere zwischen Umsatz und Kosten auf und Verluste entstehen.“
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