Auch wenn aus dem Buchhandel immer mal wieder Unmut über die „Pfennigfuchserei“ zu vernehmen ist: Die Liste der Verlage, die ihre Bücher mit 99-Cent-Preisen ins Sortiment bringen, wird immer länger. Jetzt haben sich auch die Ullstein Buchverlage und der DuMont Buchverlag dem Trend angeschlossen.
Ullstein und DuMont folgen damit dem Beispiel der Wettbewerber Bastei Lübbe, Random House, Droemer Knaur, Gräfe & Unzer und Langenscheidt, die im Verlaufe des vergangenen Jahres mehr oder weniger konsequent auf die Schnapszahl umgestellt haben. Für Ullstein gibt Geschäftsführer Christian Schumacher-Gebler zu Protokoll, die Umstellung gelte grundsätzlich für die Novitäten aller Verlage und Imprints. In Einzelfällen werde es aber auch künftig Bücher mit glatten Preisen geben, „wo es passt“.
Als Grund für die Umstellung nennt Schumacher-Gebler „eine Angleichung von digitaler und physischer Welt“. Konkret: Im iBookstore von Apple müssen sich E-Books in ein 99-Cent-Preisraster einfügen. Die Hoffnung auf Zusatzeinnahmen spiele dagegen keine Rolle, erklärt Schumacher-Gebler: „Das ist nicht bezifferbar.“ Beim Verlag selbst blieben schließlich gerade mal rund 2 Cent pro Buch hängen, andererseits stiegen infolge der Preiserhöhung auch abgeleitete Kosten wie Autoren- und Übersetzerhonorar.
Für den Buchhandel erwartet der Geschäftsführer keine spürbaren Auswirkungen: „Die Konsumenten sind solche Preise aus anderen Bereichen des Handels gewöhnt. Auch beim Käuferverhalten gibt es zwischen 9,95 und 9,99 Euro keinen signifikanten Unterschied.“
Als Buchhändler schäme ich mich, wenn ich 12 Euro 99 sagen muss.
Man merkt daran, dass in den Verlagen keine Verleger mehr das Sagen haben, sondern Betriebswirtschaftler, die verzweifelt nach dem höheren Gewinn suchen. Bedauerlich, wenn DAS zur höchsten Lebensaufgabe wurde.