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Schneller und einfacher neue Fachinformationen kreieren

Wolters Kluwer investiert massiv in Linked Data-Technologien. Christian Dirschl (Foto) ist seit 2005 als Content Architect mit der Content-Strategie für Wolters Kluwer beschäftigt. Im Interview spricht er über Linked Data-Technologien und erklärt, warum es für ihn eine Überlebensfrage ist, nicht nur für Fachverlage.
Verdienen Fachverlage in Zukunft ihr Geld vor allem mit der Vernetzung von Informationen und weniger als heute mit den Informationen selbst? Für Christian Dirschl, Bereichsleiter Content Strategie and Architecture bei Wolters Kluwer, weist die Entwicklung eindeutig in diese Richtung. Um die eigenen Prozesse an neue Geschäftsmodelle anzupassen, investiert der Fachinformationsanbieter massiv in Linked-Data-Technologien. Mit ihnen sollen die wachsenden Mengen an Informationen verschiedener Quellen verknüpft werden.

Noch fährt Wolters Kluwer Deutschland relativ einsam auf dem Linked-Data-Zug. Dabei ist Dirschl, der regelmäßig als Redner auf einschlägigen Veranstaltungen gebucht ist, davon überzeugt, dass die auf Anreicherung setzenden Technologien sich vor allem in der Zusammenarbeit verschiedener Verlage als fruchtbar erweisen können. Der Boden dafür muss allerdings erst bereitet werden – noch sei das Klima in der Branche in dieser Hinsicht „von großer Zurückhaltung geprägt“, umschreibt Dirschl die Lage im Interview.

Warum ist die Arbeit mit Linked Data für Fachverlage so wichtig?
Sie ermöglichen es uns, das zu tun, was in Zukunft von uns erwartet wird: Die Informationen, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen, so aufzubereiten und miteinander zu vernetzen, dass sie schneller, einfacher und umfassender genutzt werden können als mit herkömmlichen Technologien wie XML oder CMS. Die Datenvernetzung wird immer wichtiger, während reine Texte und in sich geschlossene Inhalte in Zukunft in der Fachinformation nicht mehr die zentrale Rolle spielen werden. 

In einem Aufsatz schreiben Sie über „Das Ende des Dokuments“. Verlieren durchgeschriebene Darstellungen an Bedeutung?

„Das Ende des Dokuments“ ist natürlich eine provokative Aussage – und auch nicht ganz zutreffend. Aber sie ist auch nicht völlig falsch und regt dazu an, darüber nachzudenken, dass viele Dinge in Zukunft anders gelöst werden als über Dokumente. Der Punkt ist: Man hat Fachinformationen und Funktionen von Fachinformationen in Dokumente gepresst, weil man nichts anderes hatte. Ein klassisches Beispiel sind Straßenatlanten, bei denen man sich heute fragt, ob es wirklich nutzerfreundlich war, auf 100 Seiten Straßen zu hinterlegen. Als schließlich die Technologien da waren, um ihre Funktion, nämlich den schnellsten Weg von A nach B zu zeigen, sinnvoll zu erfüllen, war das Geschäft mit den Atlanten ganz schnell vorbei. Und die Verlage, die diese gemacht haben, hatten es verpasst, diese Technologien zu erkennen und die Leute bei dem, was sie wollen, zu unterstützen. 

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