Noch fährt Wolters Kluwer Deutschland relativ einsam auf dem Linked-Data-Zug. Dabei ist Dirschl, der regelmäßig als Redner auf einschlägigen Veranstaltungen gebucht ist, davon überzeugt, dass die auf Anreicherung setzenden Technologien sich vor allem in der Zusammenarbeit verschiedener Verlage als fruchtbar erweisen können. Der Boden dafür muss allerdings erst bereitet werden – noch sei das Klima in der Branche in dieser Hinsicht „von großer Zurückhaltung geprägt“, umschreibt Dirschl die Lage im Interview.
In einem Aufsatz schreiben Sie über „Das Ende des Dokuments“. Verlieren durchgeschriebene Darstellungen an Bedeutung?
„Das Ende des Dokuments“ ist natürlich eine provokative Aussage – und auch nicht ganz zutreffend. Aber sie ist auch nicht völlig falsch und regt dazu an, darüber nachzudenken, dass viele Dinge in Zukunft anders gelöst werden als über Dokumente. Der Punkt ist: Man hat Fachinformationen und Funktionen von Fachinformationen in Dokumente gepresst, weil man nichts anderes hatte. Ein klassisches Beispiel sind Straßenatlanten, bei denen man sich heute fragt, ob es wirklich nutzerfreundlich war, auf 100 Seiten Straßen zu hinterlegen. Als schließlich die Technologien da waren, um ihre Funktion, nämlich den schnellsten Weg von A nach B zu zeigen, sinnvoll zu erfüllen, war das Geschäft mit den Atlanten ganz schnell vorbei. Und die Verlage, die diese gemacht haben, hatten es verpasst, diese Technologien zu erkennen und die Leute bei dem, was sie wollen, zu unterstützen.
pubiz.de ist ein Portal für Fachinformationen zu Verlags- und Medienthemen. pubiz.de richtet sich an Buch-, Zeitschriften- oder Corporate-Publishing-Verlage und ist nutzwertgetrieben: Die Inhalte beanspruchen mittelfristige bis dauerhafte Relevanz für das Tagesgeschäft und strategische Aufgaben der Nutzer. pubiz.de ist ein Service von buchreport.
Kommentar hinterlassen zu "Schneller und einfacher neue Fachinformationen kreieren"