In den vergangenen 20 Jahren hat der Börsenverein ein gutes Drittel seiner Mitglieder verloren. Da geht es schon fast als Erfolg durch, dass die Zahl der Austritte 2017 erstmals seit 1996 unter 300 lag. Die Entwicklung im Detail:
- Zum Stichtag 31. Dezember 2017 wurden 4657 Mitglieder gezählt. Das sind 3,3% weniger als im Jahr zuvor.
- Weil viele Austritte aber zum Jahreswechsel erfolgen, zahlen 2018 tatsächlich nur noch 4526 Branchenunternehmen Beiträge.
- Leicht zulegen konnte nur die Zahl der Partnermitglieder (Dienstleister). Sie stellen aber nur etwa 1% des Mitgliederstamms.
- Die Zahl der angeschlossenen Verlage sank um 2,6% auf 1644 (31.12.).
- Vor allem nimmt aber die Mitgliederbasis der größten Gruppe der Buchhandlungen weiter ab: Mit einem Minus von 4% auf 2844 verliert die Sparte überdurchschnittlich.
„Ein großer Teil der Buchhändlerinnen und Buchhändler, die austreten, geben ihr Geschäft auf“, erklärt Susanne Krittian-Danzer, die im Börsenverein den Mitgliederservice leitet. Der Verband will seine Mitglieder deshalb verstärkt bei der Nachfolgesuche unterstützen, etwa mit der neuen Webseite buchhandlung-verkaufen.de. Ergänzend sollen weiter neue Mitglieder geworben werden, eine Preissenkung soll 2018 für einen „kräftigen Anstieg“ bei den Schnupperangeboten sorgen. Etwa 40% davon werden erfahrungsgemäß später in reguläre Mitgliedschaften umgewandelt.
Die Mitgliedsbeiträge sind die wichtigste Einnahmequelle des Börsenvereins. Im letzten Finanzbericht hat Schatzmeister Matthias Heinrich bereits darauf hingewiesen, dass sie 2018 erstmals unter 5 Mio Euro rutschen und gewarnt, dass es kaum noch Sparpotenzial gebe. Damit wird der Verband wohl zeitnah das Thema Beitragserhöhung diskutieren.
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