Acht Lehrwerke gehen ins Rennen um den Titel „Schulbuch des Jahres“. Gemeinsam mit der Leipziger Buchmesse hat das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung die Auszeichnung ins Leben gerufen, um herausragende Lehrwerke zu würdigen und die Qualität und Innovation von Schulbüchern zu fördern. Der Preis, der in diesem Jahr erstmals vergeben wird, ehrt je einen Titel aus drei Fächergruppen. Am 16. März findet die feierliche Preisverleihung im Rahmen der Leipziger Buchmesse (15. bis 18. März) statt.
„Mit dem ‘Schulbuch des Jahres‘ möchten wir herausragende Lehrwerke als positive Beispiele würdigen und Anreize für die Qualitätsentwicklung von Bildungsmedien schaffen. Wir möchten die öffentliche Debatte um moderne, wegweisende Schulbücher anregen, dies aber über innovative Vorreiter und nicht über die klassische Schulbuchschelte erreichen“, erläutert Prof. Dr. Simone Lässig, Jury-Vorsitzende und Direktorin des Georg-Eckert-Instituts die Auszeichnung.
Prämiert wird je ein Schulbuch aus den Fächergruppen „Gesellschaftswissenschaften und Geschichte“, „Sprachen“ und Mathematik/Informatik/Naturwissenschaften/Technik. Eine Experten-Jury bewertet die Umsetzung des fachlichen und didaktischen Gesamtkonzepts der nominierten Schulbücher. Bei der Vorauswahl durch Fachwissenschaftler, Didaktiker und Lehrer wurden neu oder neu aufgelegte Titel aus allen Fächern, Jahrgangsstufen und Schulformen der Sekundarstufe I (Klassenstufen 5 – 10) berücksichtigt. Die nominierten Lehrwerke für das „Schulbuch des Jahres“ sind:
Geschichte/Gesellschaft:
- Zeitreise 1, Ernst-Klett-Verlag (Geschichte)
- Politik 21, C.C. Buchner (Politik/Wirtschaft)
- Lernbuch Geschichte. Mittelalter, Ernst-Klett-Verlag / vpm-Verlag (Geschichte).
Sprachen:
- Praxis Sprache, Westermann (Deutsch)
- Geni@l Klick A1, Langenscheidt (Deutsch als Fremdsprache)
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT):
- Linder Biologie, Schroedel (Biologie)
- Mathematikbuch 6, Ernst-Klett-Verlag (Mathematik)
- Navi Mathematik 7, Bildungsverlag EINS (Mathematik)
Digitale Schulbücher
Bei vielen eingesandten Lehrwerken sind cross-mediale Beigaben vorhanden – ergänzende CDs oder DVDs gehören fast durchgehend zum Standard. „Wir beobachten sehr interessiert, was die Initiative der deutschen Bildungsverlage zu einer digitalen Schulbuchplattform bringen wird. Momentan ist das digitale Angebot von Verlagsseite und die Anwendung im Unterricht noch zu gering, um es bei der Preisverleihung zu berücksichtigen. Wir können uns aber sehr gut vorstellen, in Zukunft auch digitale Schulbücher auszuzeichnen“, so Simone Lässig.
Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse
Am 16. März findet die feierliche Preisverleihung im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt in Anwesenheit von Staatssekretär Dr. Jan Hofmann für die Kultusministerkonferenz, die die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen hat, Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Staupe im Namen des Kultusministeriums des Freistaates Sachsen und Herrn Prof. Dr. Fabian, Bürgermeister der Stadt Leipzig.
Die Berliner Suhrkamp-Autorin und Buchgestalterin Judith Schalansky, bekannt durch ihren vielbeachteten Roman über eine Biologielehrerin „Der Hals der Giraffe“ eröffnet den Abend mit einem Festvortrag. Neben den drei Jurypreisen, deren Gewinner am 16. März bekannt gegeben werden, wird auch ein „Lehrerpreis“ vergeben, bei dem Lehrkräfte ihre Stimme für ein Lehrwerk abgeben konnten, das sich in der Praxis am besten bewährt hat.
Die Jury
Der Jury um die Vorsitzende Prof. Dr. Simone Lässig gehören neben den Fachdomänen-Verantwortlichen Prof. Dr. Karl-Heinrich Pohl (Christian-Albrechts-Universität Kiel/Gesellschaftswissenschaften und Geschichte), Prof. Dr. Katrin Sommer (Ruhr-Universität-Bochum/MINT) und Prof. Dr. Claudia Finkbeiner (Universität Kassel/Sprachen) auch der Vorsitzende des Verbandes Bildungsmedien, Wilmar Diepgrond, die Göttinger Englisch- und Geschichtslehrerin Dr. Dorothea Trittel (Max-Planck-Gymnasium Göttingen) sowie als Experte für die Kompetenzorientierung der Kieler Erziehungspsychologe Prof. Dr. Olaf Köller (Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften) an. An der Entwicklung des Kriterien- und Anforderungskatalogs zur Bewertung der eingereichten Schulbücher haben sich auch die Kultusministerien der Bundesländer beteiligt.
Kooperation zwischen Leipziger Buchmesse und Georg-Eckert-Institut
Mit „Fokus Bildung“ hat die Leipziger Buchmesse ihren Schwerpunkt im Bereich Bildung vertieft – rund 24.000 der 163.000 Besucher der Messe sind Lehrer und Erzieher. „Das Thema Schulbuch hat seit jeher eine wichtige Bedeutung und eine zentrale Stellung im Bildungsbereich der Leipziger Buchmesse. Mit der Prämierung exzellenter Schulbücher leistet die Leipziger Buchmesse einen Beitrag zur Qualifizierung der Bildungsangebote“, erläutert Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse.
Das Georg-Eckert-Institut, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, ist ein außeruniversitäres Zentrum der Schulbuchforschung, das in seiner vielfältigen Forschung zu Bildungsmedien und der Forschungsbibliothek mit der weitweit größten Sammlung zu Schulbüchern, einzigartig ist.
Weitere Informationen über den Schulbuchpreis und die nominierten Lehrwerke finden Sie unter: www.schulbuch-des-jahres.de.
Quelle: Georg-Eckert-Institut
Kommentar hinterlassen zu "Schulbuch des Jahres: Die Nominierten stehen fest"