Das Sanierungsunternehmen
Hilco, zu dem bereits
HMV Canada gehört hat, hat die Schulden von
HMV gegenüber den Bankhäusern
Lloyds und der
Royal Bank of Scotland übernommen. Damit scheint der Weg für den für seine harten Sanierungskurse bekannten „Aufräumer“ frei, die Kontrolle über den größten britischen Anbieter für Unterhaltungsmedien zu übernehmen.
Zwar habe Hilco damit nicht das Unternehmen gekauft, halte faktisch aber die Fäden in der Hand, heißt es bei der BBC. Die Schulden von HMV liegen bei rund 176 Mio Pfund.
Wie berichtet, hat sich HMV in der vergangenen Woche zahlungsunfähig gemeldet. Mehr als 4300 Jobs in 239 Filialen in Großbritannien und Irland sind gefährdet. Als Gründe für die Notlage wird die Digitalisierung der Musik- und Filmbranche angeführt – immer mehr Kunden kaufen Alben und Filme online. Der Versuch von HMV, das Angebot durch Veranstaltungen und Unterhaltungselektronik zu ergänzen, sei fehlgeschlagen. Mit dem Verkauf der größten britischen Buchhandelskette
Waterstones 2011 an den Russen
Alexander Mamut hatte sich HMV nur kurzzeitig Luft verschafft.
In der Buchbranche weckt der Name bittere Erinnerungen an die Pleite der Buchkette Borders. Hier war die Hilco-Tochter Valco Capital Partners 2009 eingestiegen, hatte kurze Zeit mit eisernem Besen gekehrt, das Sortiment eingefroren und Läden geschlossen, um dann nach wenigen Monaten den Vorhang doch endgültig fallen zu lassen.
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