Der E-Book-Verleih durch Bibliotheken („Onleihe“) ist nicht nur in Deutschland ein Thema, das für Diskussionsstoff sorgt. Vor diesem Hintergrund sorgt für besondere Aufmerksamkeit, dass der weltgrößte Publikumsverlag Penguin Random House die Konditionen der Bibliotheksleihe in den USA und Großbritannien neu geregelt hat. Die Details:
- USA: In den USA hatte sich der weltgrößte Publikumsverlag schon seit einigen Jahren mit den Bibliotheken arrangiert, Kritikpunkt blieben jedoch die unterschiedlichen Lizenzbedingungen von Titeln der Verlagsschwestern Penguin und Random House. Während Random House seinen gesamten Katalog mit unbefristeten Lizenzen (zu bis zu viermal höheren Preisen als das entsprechende Hardcover) zur Verfügung stellte, waren die Lizenzen von Penguin-Titeln auf ein Jahr begrenzt, orientierten sich aber an den Endkundenpreisen für E-Books. Seit Januar 2016 gilt für alle Titel von Penguin und Random House das unbefristete Lizenzmodell, die Preispalette reicht von unter 20 US-Dollar bis maximal 65 US-Dollar (vorher 85 US-Dollar). Die American Library Association begrüßt die Preisreduzierung, sieht aber auch Probleme durch weniger Flexibilität bei Bestsellern.
- Großbritannien: Bereits Anfang Dezember hat Penguin Random House UK seinen vollständigen E-Book-Katalog mit 23.500 Titeln für die Leihe verfügbar gemacht, Novitäten werden künftig 3 Monate nach Erscheinen zum Verleih freigegeben. Das Modell, das ebenfalls vom hiesigen Bibliotheksverband Society of Chief Librarians begrüßt wird, ist eine Einzelnutzerlizenz, jeder Titel kann für zwei Jahre oder 36 Ausleihen erworben werden.
Kommentar hinterlassen zu "Schulterschluss mit Bibliotheken"