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Schulterschluss mit Bibliotheken

Beim Verleih von E-Books in Bibliotheken hatten die Verlage der Holtzbrinck-Gruppe bislang grundsätzlich keine Titel freigegeben. Zum Anfang dieses Jahres berichtete buchreport über Verhandlungen des Verlagskonzerns mit der EKZ-Tochter Divibib (s. buchreport.express 2/2016). Nun haben sich die beiden Akteure über eine individuelle Lizenzvereinbarung geeinigt.
Die Details zur Vereinbarung von Holtzbrinck-Gruppe und Divibib über die „Onleihe“ von E-Books in öffentlichen Bibliotheken:
  • Die E-Books der zur Holtzbrinck gehörenden Buchverlage (Droemer Knaur, Fischer, Kiepenheuer & Witsch und Rowohlt) können in den „Onleihe“-Angeboten der öffentlichen Bibliotheken und Büchereien angeboten werden.
  • Die Bibliotheken haben die Möglichkeit, Nutzungsrechte zum Verleih der E-Books zu erwerben, um die E-Books ihren Nutzern zur Verfügung stellen zu können.
  • Der Ausleihevorgang bleibt analog zur Welt der gedruckten Bücher – die E-Books werden einzeln ausgeliehen, zurückgegeben und können vorgemerkt werden.
Zu den genaueren Konditionen wurden keine Angaben gemacht. Peter Kraus vom Cleff, Kaufmännischer Geschäftsführer der Rowohlt Verlage, weist jedoch darauf hin, dass beim Verleih der E-Books eine werkbezogene Abrechnung gewährleistet“ sei, so wie es in der Zusammenarbeit der Holtzbrinck-Verlage mit öffentlichen Bibliotheken bisher auch bei gedruckten Bücher gehandhabt werde. 

Dieser Punkt spielte zuletzt im Konditionenstreit von Buchverlagen mit den Bibliotheken eine wichtige Rolle: Während die Verlage ein nutzungsabhängiges Lizenzmodell fordern, wollen die Bibliotheken, dass der E-Book-Zugang für ihre Kunden wie gehabt mit der Jahresgebühr abgegolten ist, unabhängig von der Zahl der tatsächlichen Ausleihen.

Die Onleihe der divibib ist mit mehr als 2.700 teilnehmenden Institutionen die im deutschsprachigen Raum führende digitale Ausleihplattform für die Kunden öffentlicher Bibliotheken, hat aber zuletzt Konkurrenz bekommen mit dem US-amerikanischen Distributor OverDrive, der sein Portfolio auch Bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz anbietet (s. buchreport.express Nr. 11/2016). 

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