Der „Spiegel“ ist nicht gerade begeistert von Ingo Schulzes neuem Roman „Adam und Evelyn“, in dem Schulze von einem DDR-Pärchen, das in den Wende-Wirren 1989 irrtümlich ins Paradies des Kapitalismus gerät, erzähle. Der Roman habe Längen, enthalte eine „Herzschmerzgeschichte“ und wirke, als ob ein „braver Autor“ seine Schularbeiten gemacht habe. „Weithin vergessen ist wohl die Ankündigung des Berlin Verlags vom Herbst 2005, in ,einer aufsehenerregenden Buchreihe‘ würden fortan ,weltbekannte Autoren große Mythenstoffe neu erzählen und deuten‘, weltweite Übersetzung durch zwei Dutzend Partnerverlage war eingeplant. Nicht von kreativem Drang, vielmehr von Marketing-Blabla beflügelt, ist Ingo Schulze in diese paradiesische Globalisierungsfalle getappt; nun haben wir die Bescherung, und der Autor rettet sich und seine Figuren nur mit Mühe daraus.“
„Spiegel“ (S. 142)
Ingo Schulze: Adam und Evelyn. Berlin Verlag 2008, 18 Euro.
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Jan Böttcher: Nachglühen. Rowohlt Berlin 2008, 19,90 Euro.
nzz.ch
John Cheever: Der Wapshot-Skandal. Dumont 2008, 19,90 Euro.
nzz.ch
Norbert Gstrein: Die Winter im Süden. Hanser 2008 (ab 20.8. im Handel), (Werkstattbesuch).
nzz.ch
Karen Russell: Schlafanstalt für Traumgestörte. Kein & Aber 2008, 18,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Joe Stretch: Widerstand. Rowohlt 2008, 19,90 Euro.
„Financial Times Deutschland“ (S. 32)
Tirdad Zolghadr: Softcore.Kiepenheuer & Witsch 2008, 8,95 Euro.
fr-online.de
Sachbuch
Jochen Bonz: Subjekte des Tracks. Ethnografie einer postmodernen/anderen Subkultur. Kadmos 2008, 15 Euro.
taz.de
Joana Breidenbach, Pál Nyíri: Maxikulti. Der Kampf der Kulturen ist das Problem – zeigt die Wirtschaft uns die Lösung? Campus 2008, 19,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
Harald Schumann, Christiane Grefe: Der globale Countdown. Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung. Die Zukunft der Globalisierung. KiWi 2008, 19,95 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 12)
Neil Gross: Richard Rorty. The Making of an American Philosopher. Chicago University Press 2008, 24 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
Walter Hollstein: Was vom Manne übrig blieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts. Aufbau Verlag 2008, 19,95 Euro.
tagesspiegel.de
Ruth Klüger: unterwegs verloren. Zslonay 2008, 19,90 Euro. (Interview)
„Spiegel“ (S. 144)
Christiane Kunst: Livia. Macht und Intrigen am Hof des Augustus. Klett-Cotta 2008, 24,50 Euro.
fr-online.de
Bernd-Olaf Küppers: Nur Wissen kann Wissen beherrschen. Macht und Verantwortung der Wissenschaft. Fackelträger Verlag 2008, 32 Euro.„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Thomas Sowell: Economic Facts and Fallacies. Basic Books 2008, 17,99 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 12)
Gunnar Müller-Waldeck: Der Eiserne Gustav. Die Geschichte des legendären Droschkenkutschers Gustav Hartmann. Verlag Das Neue Berlin 2008, 14,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)
Boris Reitschuster: Der neue Herr im Kreml? Dmitrij Medwedjew. Econ 2008, 16,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)
Wolfgang Schuller: Die Welt der Hetären. Berühmte Frauen zwischen Legende und Wirklichkeit. Klett-Cotta 2008, 24,50 Euro.
fr-online.de
Hans Sahl: Memoiren eines Moralisten. Das Exil im Exil. Luchterhand 2008, 21,95 Euro.
nzz.ch
Volker Schlöndorff: Licht, Schatten und Bewegung. Mein Leben und meine Filme. Hanser 2008, 24,90 Euro (Interview).
faz.net
Rainer Stach: Kafka. Die Jahre der Erkenntnis. S. Fischer 2008, 29,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Andrea Stoll: Herzzeit – Der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Suhrkamp 2008 (erscheint am 18. August), 24,80 Euro.
faz.net
Pierre Temkine: Warten auf Godot. Das Absurde und die Geschichte. Matthes & Seitz 2008, 14,80 Euro.
nzz.ch
Jens Thiel: Menschenbassin Belgien. Anwerbung, Deportation und Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg. Klartext Verlag 2007, 39,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)
Stephan Wackwitz: Osterweiterung. Zwölf Reisen. S. Fischer 2008, 17,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
Virginia Woolf: Tagebücher 5. 1936–1941. S. Fischer 2008, 39 Euro.
Virginia Woolf: Die Feder wittert die Fährte. Manesse 2008, 14,90 Euro.
nzz.ch
VORAUSGESEHEN – Bücher im Kino
Die Nachrichtenagentur AP hat sich die Verfilmung von Philip Roths autobiografisch gefärbtem Roman „Das sterbende Tier“ angeschaut, die am Donnerstag unter dem Titel „Elegy oder die Kunst zu lieben“ in die Kinos kommt. Die spanische Regisseurin Isabel Coixet habe neben ihrer schönen Landsfrau Penélope Cruz (als attraktive Studentin Consuela) eine ganze Reihe berühmter Schauspieler engagiert, darunter Oscar-Preisträger Ben Kinglsey, Dennis Hopper und Peter Sarsgaard. Die„sanfte Feministin“ Coixet habe Roths Protagonist – einen Macho-Professor, der seine Geliebten dementsprechend mies behandelt, bei Penelope aber selbst aufläuft – dekonstruiert, „emotional entkleidet“. Interessant sei besonders die Liaison des Profs mit einer nicht viel jüngeren Gelegenheitsgeliebten, die ihn durchschaut und so viel wissender sei als der von unterschwelliger Alterspanik getriebene Professor. „Was die noch immer unterschätzte Patricia Clarkson aus dieser Nebenrolle macht, ist der künstlerische Höhepunkt einer insgesamt enttäuschend kunstgewerblich geratenen Literaturverfilmung.“
news.yahoo.com
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