Auch französische Mühlen mahlen langsam, aber Hauptsache, die Ernte stimmt am Ende: Über zwei Jahre, nachdem die zur französischen Kultur- und Kommunikationsministerin aufgestiegene – und kürzlich von Frédéric Mitterrand abgelöste – Schriftstellerin Christine Albanel einen Bericht zur Lage der Buchnation vorgelegt und darin ein Gütesiegel für Qualitätsbuchhandlungen angeregt hat, zeigt die Initiative Früchte. Nach einem Bericht von „Livres Hebdo“ haben sich 635 Sortimenter mit Dossiers zu ihren Firmen für das Label „Librairie indépendante de référence“ (Lir) beworben. Jetzt trifft sich eine vom Verleger Antoine Gallimard geleitete Kommission (u.a. mit dem Autor Daniel Pennac sowie Hachette Livre-Chef Francis Lang), um die Bewerbungen zu sichten.
Hintergrund: Geschäfte mit einem vielfältigen Titelangebot, zu deren Umsatz der Verkauf von neuen Büchern mindestens 50% beisteuert, sollen künftig von der Gewerbesteuer befreit werden und weitere direkte Finanzhilfen erhalten; auch bei der Miete der Ladenlokale sollen die Buchhändler unterstützt werden. Nach Einschätzung von Benoît Bougerol, Präsident des Buchhändlerverbands Syndicat de la librairie française (SLF), könnten rund 1000 Unternehmen die Vorteile des Labels erhalten.
aus: buchreport.express 27/2009
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