In Senden, im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm, sind Bürgermeister und Gewerbeverband gegen die Ansiedlung einer Thalia-Filiale – das berichtete buchreport bereits Anfang des Jahres. Hintergrund: Der Eigentümer des Iller-Centers (25 Fachgeschäfte, insgesamt 25.000 qm Verkaufsfläche) hatte u.a. einen Bauantrag für eine Buchhandlung eingereicht, die auf eine leerstehende Fläche des Einkaufszentrums ziehen sollen. Weil laut Einzelhandelskonzept Bücher nur in der Innenstadt angeboten werden sollen, hat die Stadt die Thalia-Ansiedlung nicht genehmigt.
Im Zentrum des 22.000-Einwohner-Ortes ist die Standort-Buchhandlung Bücherwelt von Heiko Müller vertreten. Das Iller-Center befindet sich etwa 1 km entfernt in einem Gewerbegebiet an der Autobahnabfahrt mit weiteren Einzelhandelsflächen.
Die „Augsburger Allgemeine“ meldet, jetzt solle „die Thalia-Filiale vor Gericht erzwungen werden“. Der Konzern klage beim Verwaltungsgericht Augsburg und wehre sich gegen die von der Stadt beantragte und vom Landratsamt genehmigte Zurückstellung des Bauantrags. Formale Grundlage für die Rückstellung ist offenbar ein noch nicht überarbeiteter Bebauungsplan für den Bereich. Laut Zeitung geht es nicht um einen grundsätzlichen Widerstand gegen den marktführenden Filialisten: Würde sich Thalia um einen innenstädtischen Standort bemühen, gäbe es keine Einwände.
Buchhändler Thalia erklärt dazu, dass er tatsächlich eine Buchhandlung im Iller-Center eröffnen möchte: „Unsere sorgfältige Standortanalyse hat ergeben, dass in Senden Platz für einen weiteren Buchhändler ist.“ Thalia selbst führe aber keine Klage und sei nicht Partei in diesem Rechtsstreit.
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