Der Münchner Fachmedienhändler Schweitzer Fachinformationen stellt sich auf einen wandelnden Markt ein. Im laufenden Jahr reduzierte das Unternehmen bereits seine stationären Standorte, jetzt wird auch die Unternehmensstruktur verschlankt.
Fünf der bisher acht rechtlich selbständigen Firmen werden ab Januar 2023 in der bereits bestehenden Schweitzer Fachinformationen oHG zusammengeführt. Die Verkehrsnummern ändern sich nicht, es gibt keine personellen Veränderungen, lediglich die Firmierung ist neu, wie es bei Schweitzer heißt.
Man habe festgestellt, dass die vielfältigen Firmierungen auch Kunden irritiert hätten, nun werde auch Schweitzer Fachinformationen als Unternehmen viel klarer sichtbar, betont Marketingleiterin Katinka Haslinger gegenüber buchreport.
Betroffen sind:
- Boysen & Mauke oHG
- Kamloth & Schweitzer oHG
- Kerst & Schweitzer oHG (mit ZN Scherell & Mundt)
- Schweitzer Sortiment oHG / München (mit ZN Zeiser & Büttner und ZN Buchhandlung Pfaffelhuber)
- Schweitzer Sortiment oHG / Berlin
Die Goethe + Schweitzer GmbH sowie die Hoser & Mende KG sind im ersten Schritt nicht von der Änderung betroffen, wie das Unternehmen mitteilt. Man habe zunächst die oHGs unter einem Dach gebündelt.
Schweitzer-Geschäftsführer Philipp Neie betont die Bedeutung des Schritts für die Gesamtentwicklung: „So können wir die Stärken aus lokaler Marktgestaltung und gemeinsamer Prozessorganisation vereinen und werden damit den Anforderungen von heute gerecht. Die Verschmelzung setzt zudem langfristig Kapazitäten für weitere wichtige Entwicklungen bei uns frei – damit sind wir auch für die Zukunft bestens aufgestellt.“
Digitaler Wandel
Denn die Anforderungen im Fachinformationsmarkt ändern sich, wie Haslinger erklärt. In der Corona-Zeit habe auch Schweitzer einen starken Wandel vom analogen in die digitale Welt festgestellt. In den Kanzleien lägen immer weniger Zeitungen aus, dafür würden Inhalte über das digitale Zeitschriftenregal iKiosk ausgeliefert. Datenbanken würden zunehmend genutzt anstelle von Nachschlagewerken im Regal. Haslinger: Der digitale Wandel habe insgesamt einen erheblichen Schwung erhalten und genau hier sei Schweitzer ja in der Lage, Expertise zur Verfügung zu stellen.
Zuletzt hatte Schweitzer auf diese Veränderungen im Markt auch mit stationären Veränderungen reagiert. Filialen wurden teilweise geschlossen, andere wiederum an neue Standorte gelegt („Blaue Ecke“ bei Hugendubel in Frankfurt) und Öffnungszeiten erweitert, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Zudem habe sich herausgestellt, dass die früher oft genutzten Veranstaltungsflächen im stationären Handel zunehmen überflüssig würden – bei Schweitzer setzt man auf einen deutlichen wachsenden Webinar-Bereich, den man 2023 noch „massiv“ ausbauen wolle.
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