buchreport

Schwellenländer im Visier

Von Europa sei kein großes Wachstum mehr zu erwarten, deshalb baut Bertelsmann jetzt verstärkt auf die Schwellenländer: Am Mittwoch hat der Medienkonzern ein neues Zentrum in der brasilianischen Stadt São Paulo eröffnet. Dort sollen alle Bertelsmann-Aktivitäten in Südamerika zusammenlaufen. 

Mit seinen Unternehmensbereichen ist Bertelsmann bereits seit längerem in Südamerika tätig: 

  • Die Buchverlagstochter Random House Mondadori ist in Argentinien, Chile, Mexiko, Kolumbien und Uruguay vertreten.
  • Arvato ist in Südamerika in den Bereichen Distributionsdienstleistungen, Servicecenter und Druck tätig.
    • Zu Gruner + Jahr gehören drei Motor-Presse-Ableger in Argentinien, Mexiko und Brasilien sowie G y J Televisia in Mexiko.
    • Fremantle Media, die Produktionseinheit der RTL Group, vertreibt dort Formate wie „Idol“ und „The Apprentice
      • Insgesamt beschäftigt Bertelsmann nach eigenen Angaben etwa 3000 Mitarbeiter in Südamerika. 
      Über das neue Zentrum wolle man die bereits bestehenden Aktivitäten in dieser Region weiterentwickeln und neue Geschäfte ausbauen, heißt es aus Gütersloh. In Brasilien sieht Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe vor allem im Bildungsmarkt Potenzial. Weltweit werde in diesem Segment in den nächsten Jahren mit einem Wachstum von 10% gerechnet, erklärte er der Nachrichtenagentur dpa. Auch das Geschäft mit digitalen Medien soll ausgebaut werden. 
      Die neue Bertelsmann-Vertretung in São Paulo leitet Thomas Mackenbrock, ehemals Senior Vice President in der Konzernentwicklung der Bertelsmann AG. 
      Bertelsmann setzt verstärkt auf die Schwellenländer

      Auch in anderen Schwellenländern ist Bertelsmann bereits aktiv:

      • Bereits im Februar hatte der Medienkonzern ein Corporate Center in Indien eröffnet. 
      • In China verfügt Bertelsmann seit 2006 über eine zentrale Anlaufstelle.
      Derzeit liege der Umsatzanteil des Unternehmens in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) nur bei 3%. „Das wollen wir in den kommenden Jahren signifikant erhöhen“, sagte Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe der dpa.

      Nach eigenen Angaben generiert Bertelsmann zurzeit 80% des Konzernumsatzes in Europa. Dort sei aber wegen der demografischen Situation und auch der Schuldenkrise auf absehbare Zeit kein starkes Wachstum mehr zu erwarten, so Rabe. Deshalb sei es wichtig, in den Schwellenländern Fuss zu fassen.

      Auch im Ranking der weltgrößten Buchkonzerne wird deutlich, dass die Wachstumsimpulse immer weniger aus den klassischen Märkten kommen – Länder wie Brasilien, China, Indien sowie Russland, Südafrika und Indonesien dagegen immer mehr zulegen. Oxford University Press spielt in den genannten BRIICS-Ländern bereits 37% seiner Umsätze ein (hier mehr). 

      Kommentare

      Kommentar hinterlassen zu "Schwellenländer im Visier"

      Hinterlassen Sie einen Kommentar

      Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

      E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


      *

      Themen-Kanäle

      SPIEGEL-Bestseller

      1
      Fitzek, Sebastian
      Droemer
      2
      Neuhaus, Nele
      Ullstein
      3
      Garmus, Bonnie
      Piper
      4
      Schlink, Bernhard
      Diogenes
      5
      Follett, Ken
      Lübbe
      27.12.2023
      Komplette Bestsellerliste Weitere Bestsellerlisten

      Veranstaltungen

      Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

      größte Buchhandlungen