Während das Preisbindungsgesetz in der Schweiz nach dem grünen Licht des Nationalrats auf die Schlussgerade eingebogen ist und noch zum Jahresende vom Ständerat abgesegnet werden muss, fährt einer seiner größten Feinde in der Alpenrepublik neue Geschütze auf. Ex Libris will bis zum 30. September in allen 120 Filialen sowie im Onlineshop www.exlibris.ch alle deutschsprachigen Bücher mit 30 Prozent Rabatt verkaufen – eine Kampfansage gegen „ein konsumenten- und bibliothekfeindliches Buchgesetz“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Neuer Shop in Euro-Preisen
Als Plan B – sollte das Gesetz abgenickt werden – soll unter der Adresse www.exlibris.eu ein E-Shop für Bücher in Euro aufgebaut werden. „Dieser E-Shop untersteht nicht der Schweizer Buchpreisbindung. Damit kann Ex Libris seinen Kunden auch bei einem konsumentenfeindlichen Buchgesetz Bücher zu fairen Europreisen anbieten“, erklärt die Migros-Tochter.
Weiter heißt es in der Mitteilung:
- Auch mehr als zwei Jahre nach Aufhebung der Buchpreisbindung durch das Bundesgericht und den Bundesrat sei die Schweiz eines der Länder mit der höchsten Dichte an Buchhandlungen.
- Alleine seit 2007 habe sich das Buchhandlungsangebot in der Schweiz um mehrere tausend Quadratmeter Fläche vergrößert.
- Die tiefen Preise bei Ex Libris hätten zudem den Buchtourismus von Schweizer Konsumenten deutlich verringert – Bibliotheken und Schweizer Konsumenten müssten heute ihre Bücher nicht mehr online im Ausland oder in deutschen Grenzbuchhandlungen kaufen, um günstig einkaufen zu können.
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