Eine echte Buchhändlerseele gibt nicht auf: Als Alfred Lübben (59) 2007 im Zuge der Übernahme des Emder Filialisten Bücher von Possel (5 Filialen) durch die norddeutsche Lesezeichen-Buchkette (13 Filialen) seine Kündigung erhielt, beschloss er kurzerhand, selbst noch einmal von vorn anzufangen. Bücher Lübben, so hieß bereits sein erstes Geschäft, das er 1978 eröffnete und 1997 wegen Insolvenz an Bücher von Possel verkaufte, für deren Filialen er gleichzeitig als Geschäftsführer tätig war. „Bücher Lübben ist wieder da“, heißt es auf der Website des im März 2008 neu eröffneten Geschäfts, das auf 450 qm und zwei Ebenen allgemeines Sortiment und Nonbooks anbietet.
Der anfängliche Enthusiasmus ist mittlerweile etwas abgeflaut: Die derzeitige Geschäftssituation sei durch ein „ständiges Auf und Ab“ geprägt, resümiert Lübben das letzte Jahr. Der November sei „katastrophal“ gewesen, der Dezember hingegen „sehr zufriedenstellend“. Mit Geschenkartikeln und Karten, die rund 25% des Angebots stellen, will sich Lübben von der Konkurrenz absetzen. „Allerdings muss sich der Warenbestand erst einpendeln“, so der Buchhändler, der inbesondere mit hochwertigen Accessoires im Hundert-Euro-Bereich keine guten Erfahrungen gemacht hat. Im Buchbereich will er mit Kunst- und Bildbänden punkten. Mit einem kostenlosen Café-Service sollen die Kunden zum Verweilen und Schmökern angehalten werden.
Finanziell wollte sich Lübben offenbar nicht noch einmal aufs Glatteis begeben: Er ist zwar Geschäftsführer des insgesamt von fünf Mitarbeitern bewirtschafteten Ladens, die Anteile an der holländischen GmbH hat er zwei branchenfremden Eignern übertragen.
aus: buchreport.express 1,2/2009
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