SCM Verlagsgruppe mit Umbau und Einschnitten

SCM-Verlagsgeschäftsführer Christian Brenner(Foto: Patrick Horlacher)

Die auf christliche Medien ausgerichtete SCM Verlagsgruppe reduziert Programm und Personal und passt Strukturen den veränderten Marktbedingungen an. Der Umbau soll bis Sommer 2024 umgesetzt werden; wie viele Mitarbeitende von dem als „einschneidend“ charakterisierten Personalabbau betroffen sein werden, ist noch offen.

Nach langer Stabilität hatte die Gruppe im vergangenen Jahr zweistellig Umsatz eingebüßt: Das Buchprogramm der Verlage Hänssler, R. Brockhaus, Gerth und Adeo setzte 14,6 Mio Euro um (–13,6%), der Gesamtumsatz (inkl. Zeitschriften und Musik) ging in gleicher Größenordnung auf 22,6 Mio zurück. Der vor 2 Jahren neu angetretene Geschäftsführer Christian Brenner hat zudem strukturelle Schwachpunkte identifiziert und jetzt organisatorische und konzeptionelle Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung eingeleitet.

Im einzelnen:

• Bereits im laufenden Jahr wird die Novitätenzahl im Buch- und vor allem im Nonbook-Bereich, 2022 mit 358 beziffert, um ca. 20% zurückgefahren. Weitere Reduktionen sind geplant, das Kalenderprogramm wird ganz eingestellt.
• Die bisher nicht vollzogene Systemintegration (Prozesse, IT) nach der Übernahme von Gerth Medien (2016, von Penguin Random House) wird jetzt nachgeholt. Gerth, Adeo und die christliche Frauenzeitschrift „Lydia“ ziehen zudem zum 1. Oktober von Aßlar in das 2022 eröffnete Haus des ebenfalls christlichen Medienunternehmens ERF (u.a. Radio) im benachbarten Wetzlar.
• Detlef Holtgrefe, derzeit Verlagsleiter von Gerth Medien und Adeo, wird das Unternehmen Ende April 2024 verlassen; Hans-Werner Durau,  bisher schon verantwortlich für die Programmbereiche der anderen Gruppen-Verlage, wird künftig die Leitung für alle Marken der SCM Verlagsgruppe übernehmen.
• Die digitale Präsenz soll ausgebaut werden, um den Rückgang der CD-Verkäufe im Musikbereich zu kompensieren und durch bessere Metadaten eine bessere Sichtbarkeit in Angeboten des Buchhandels zu erreichen.

Geschäftsführer Brenner plädiert zudem für mehr Kooperation, christliche Medienschaffende müssten „stärker zusammenrücken“.

Der ursprüngliche Beitrag vom 14.9.2023 wurde aktualisiert.