Das Amtsgericht München hat die vom Scorpio Verlag beantragte Insolvenz in Eigenverwaltung bestätigt. Das Unternehmen mit den integrierten Verlagen Trinity, Trinity Kreativ und L.E.O gewinnt dadurch Zeit für eine Restrukturierung.
Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, bei laufendem Geschäftsbetrieb ihre Finanzierung in enger Abstimmung mit den Gläubigern zügig neu zu ordnen. Als Interessensvertreter der Gläubiger begleitet der vorläufige Sachwalter Matthias Hofmann (Kanzlei Pohlmann Hofmann Insolvenzverwalter) das Verfahren. Ziel der eingeleiteten Restrukturierung ist es, die bereits laufenden Gespräche mit neuen Investoren in den kommenden Wochen fortzusetzen.
Der geschäftsführende Scorpio-Gesellschafter Christian Strasser und die hinzugezogene Kanzlei Elsässer Restrukturierung konnten die kurzfristige Finanzierung und die Fortführung des Geschäftsbetriebs vorläufig sicherstellen – auch dank mehrerer Vertragspartner, die ihre Unterstützung signalisiert haben. Das bedeutet:
- Die Verlagsmitarbeiter werden ihre Gehälter bis einschließlich Juni 2019 über eine Vorfinanzierung der Insolvenzgeldansprüche erhalten.
- Das Herbstprogramm wird pünktlich erscheinen und die Vorschauen werden in den nächsten Tagen verschickt.
Strasser erklärt zum Hintergrund der Insolvenz: „Es waren nicht die Marktschwäche oder die Insolvenzen von KNV und im vergangenen Jahr Hain, sondern das Ausbleiben einer fest zugesagten Kapitalerhöhung von einem Investor, bei gleichzeitiger Expansion, was uns in diese Situation gebracht hat. Ich bin zuversichtlich, dass es mithilfe einer tollen Mannschaft und mit dem Verständnis unserer Autoren und Lieferanten gelingt, in den nächsten Monaten den Verlag wieder auf gesunde Beine zu stellen.“
Von der Insolvenz nicht betroffen sind die mit der Verlagsgruppe verbundenen Verlage Europa und Golkonda, die in eigenständigen Gesellschaften angesiedelt sind.
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