Sebastian Deubelli: »Der originäre Lizenzpreis ist günstiger«

Sebastian Deubelli (Foto: Alexey Testov)

Egal ob Marken, Bilder, Texte, Grafiken oder Software… die Benutzung fremdem Eigentums erfordert eine entsprechende Lizenz. Fachanwalt Sebastian Deubelli erklärt im Interview, worauf zu achten ist.

Wie mache ich einen Lizenzgeber ggf. ausfindig?

Das hängt von dem Inhalt ab, den ich lizenzieren möchte. Bei Marken ist die Recherche im Netz oder dem Markenregister ratsam. Bei Fotos und Grafiken bieten die meisten gängigen Suchmaschinen die Möglichkeit einer Ähnlichkeitssuche und man kommt auf diesem Weg auch häufig auf die Website einer Agentur oder der Urheberinnen und Urheber. Im Bereich Fonts und Software werden die potentiellen Lizenzgeber meist unmittelbar genannt, sodass eine aufwändige Suche meist hinfällig ist.

Welche Kosten sollte ich für eine Lizenz einplanen?

Das lässt sich leider nicht verallgemeinern. Auch im Bereich der Lizenzhonorare gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage und wenn ich etwas lizenzieren möchte, was es nur einmal gibt, werde ich deutlich mehr Budget einplanen müssen, als bei einem leicht reproduzierbaren Inhalt, der hundertfach in ähnlicher Ausführung am Markt erhältlich ist. Auch die Art des Werkes spielt eine Rolle. So ist meist Software deutlich teurer als etwa eine einfachere Grafik oder ein Font.

Was droht bei Nichtvorhandensein einer Lizenz?

Hier ist die Wirkungsweise bei fast allen Inhalten aus dem Bereich des geistigen Eigentums gleich: Man setzt sich der Gefahr aus, auf Unterlassung, Schadensersatz und Anwaltsgebühren in Anspruch genommen zu werden. In der Summe werden diese Ansprüche deutlich mehr ausmachen, als der originäre Lizenzpreis, sodass es in jedem Fall sinnvoller ist, sich im Vorfeld mit dem Erwerb einer passenden Lizenz zu befassen.

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