Zum Start der „Woche der unabhängigen Buchhandlungen“ hat der Deutschlandfunk (DLF) mit dem Kölner Buchhändler Gerrit Völker (Maternus-Buchhandlung) über die Stimmung bei den Sortimentern gesprochen. Jetzt ist der Text des Interviews online nachzulesen, in dem Völker erklärt, warum er grundsätzlich optimistisch ist – und irritiert über die Vertriebspolitik der Verlage.
„Ich sehe, wie viel Bewegung eigentlich an dem Markt ist. Ich glaube, die Begeisterung zu lesen, die wird es immer geben, und ich glaube, dass Kunden, die gerne auf Beratung setzen, sich auch dann nicht davon abbringen lassen“, meint Völker. Auf diesem Gebiet habe der unabhängige Buchhandel seine besondere Stärke, die er ausbauen müsse, statt zu stark auf Events zu setzen. „Wir denken, dass wir im Bereich der Beratung insbesondere im Bereich der Belletristik noch Potenzial nach oben haben.“
Bei der wirtschaftlichen Entwicklung gebe es „eine leichte Phase der Erleichterung“, meint der Buchhändler. Irritierend sei allerdings, dass die Verlage nicht ausnahmslos mit den Buchhändlern an einem Strang zögen: „Was mich auch bei der Recherche für dieses Interview etwas gewundert hat ist, dass der Vertriebsanteil am Buchmarkt der Verlage direkt über 20 Prozent liegt. Der ist höher als der Internet-Buchhandel, der so knapp über 16 Prozent liegt. Das ist eine Zahl, die mich persönlich irritiert hat.“
Selbstbewusst und irritiert aus Verlagssicht: Wenn der unabhängige Buchhandel die Bücher aus unabhängigen Verlagen verkaufen würde, müssten die Verlage es nicht selbst tun.