Im Gespräch auf der BookExpo in New York erklärt Shatzkin, warum er dem US-Justizministerium in der Agency-Sache einen Brief geschrieben hat: Amazon habe in der Geschichte der Verlagsbranche heute mit Abstand den größten Anteil an den Verlagseinnahmen. Gleichzeitig versuche der Onliner, direkt Verträge mit Autoren abzuschließen und so die Verlage abzukoppeln. „Dies führt dazu, dass eine ganze Branche von einem Händler kontrolliert wird, der aber naturgemäß andere Interessen als Verlage hat. Die wollen Inhalte so breit wie möglich vertreiben, ein Retailer aber möchte, dass möglichst der ganze Verkauf nur über die eigene Firma läuft. Da zeichnet sich ein Interessenskonflikt ab. Wenn es der Regierung also darum geht, eine gesunde Verlagswelt zu bewahren, sollte sie nicht Amazon stärken.“
Video-Interview mit US-Verlagsberater Mike Shatzkin
Selbstmord in Slowmotion
Die Kartellklage des US-Justizministeriums, das ungebrochene Wachstum von Amazon und der Überlebenskampf von Filialisten wie Barnes & Noble oder Waterstones – dies sind nach Einschätzung von US-Unternehmensberater Mike Shatzkin derzeit die heißesten Themen in der US-Buchbranche, die der New Yorker im Video-Interview mit buchreport.de skizziert.
Außerdem äußert sich Shatzkin zu den Perspektiven von hartem Kopierschutz, dem von ihm vor Jahren prognostizierten Tod der BEA, zur erstaunlichen Kooperation von Waterstones und Amazon („ich sehe nicht, dass dies langfristig Vorteile für Waterstones bringt“) und zu seinen Plänen, die Buchbranche und Hollywood näher zu bringen.
Das Interview lesen Sie in Textform im neuen buchreport.express (hier zu bestellen).
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