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Selbstmord Quark

Wenige Tage, nachdem zahlreiche Bestseller-Autoren wie Stephen King und John GrishamAmazon dafür kritisiert hatten, dass Unbeteiligte in den Konditionen-Zoff hineingezogen zu werden, schlägt der Onliner vor: Bis zu einer Einigung mit Hachette sollten die Autoren die kompletten E-Book-Erlöse erhalten. Die Antwort des Verlags ist eindeutig.
In einem Brief an Hachette-Autoren, Agenten und Roxana Robinson, Chefin des US-Autorenverbands Authors Guild, hat David Naggar, Vice President of Kindle content and Independent Publishing bei Amazon, angeregt, dass sowohl Amazon als auch Hachette bis zum Ende des Konditionenstreits auf die eigenen Anteile beim Verkauf von E-Books verzichten. Stattdessen sollten Autoren 100% der Erlöse erhalten. 
Mit diesem Schritt, so die Begründung von Amazon, solle eine Einigung schneller herbeigeführt werden, weil Amazon und Hachette bis dahin Verluste im E-Book-Geschäft machten.
Die Reaktionen sind eindeutig: Authors-Guild-Chefin Roxana Robinson erklärte laut „Wall Street Journal“, dies sei nur eine kurzfristige Lösung, die Autoren animieren solle, sich gegen den Verlag zu stellen. „Das führt nicht die Autoren aus der Mitte des Konflikts, wir bleiben dadurch im Zentrum.“
Hachette erklärte, dies wäre eine „Selbstmord-Aktion“, worauf Amazon wiederum mit „Das ist Quatsch“ reagierte – Hachette sei Teil eines globalen 10-Mrd-Dollar-Unternehmens, Hachette könne sich das leisten. Der Verlag wolle seine Autoren im Zentrum des Streits belassen, um einen größeren Hebel in den Verhandlungen zu bekommen.
In seinem Brief wirft Naggar Hachette vor, nach dem Auslaufen der E-Book-Verträge im März 2014 drei Monate lang nicht reagiert zu haben, zuletzt habe Amazon am 5. Juni ein Angebot gemacht, zu dem sich Hachette ebenfalls nicht geäußert habe.
Hachette dementiert laut „WSJ“. Man habe Amazon im April ein Angebot gemacht, das größte, das der Verlag je gemacht habe, im Mai habe man sogar noch etwas daraufgelegt. Beide Angebote seien von Amazon abgelehnt worden.

Kommentare

1 Kommentar zu "Selbstmord Quark"

  1. Die BuchMarie | 9. Juli 2014 um 12:26 | Antworten

    Die aufgefahrenen Geschütze in den USA werden immer größer. Nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was deutschen Verlagen noch bevorstehen könnte. Bonnier ist da nur ein erster Test. „Was würde passieren? Wie regieren die Deutschen? Könnte es politisch werden?“ Wenn in der aktuellen Situation nicht die richtigen Weichen gestellt werden, sieht die Zukunft düster aus….

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