Das Thema Self-Publishing von Texten und ganzen Büchern ohne Verlag war in der Vergangenheit bereits ein Printthema durch maßgeschneiderte Angebote von Publishing-on-Demand-Spezialisten. Das Selbstpublizieren wird durch E-Books noch weiter erleichtert. Zuletzt hatte die Publizistin Cora Stephan auf Einladung des Börsenvereins in ihrer Keynote bei den Berliner Buchtagen mit der Option der elektronischen Selbstvermarktung etwa per Amazon geflirtet. Die Autorin hatte dabei auch auf die attraktiven Konditionen verwiesen, die bis zu 70% der Verkaufserlöse dem Autor zusprechen.
Unter der Überschrift „Die E-Book-Frage: Wer braucht noch einen Verlage?“ hat aktuell auch SPIEGEL ONLINE die (bisher noch sehr kleine) Alternative zum Geschäftsmodell der Verlage thematisiert. Mit Akif Pirinçci wird ebenfalls ein prominter Autor (der klassisch bei den Random House-Verlagen Goldmann und Diana veröffentlicht) vorgestellt, der seine Erfahrungen mit der Amazon-Kindle-Plattform sammeln will. Thematisiert wird auch der Einstieg über kleine Preise, während sich Verlage bei E-Books an ihrem Kerngeschäft orientieren.
Wie üblich bei der komplexen Materie, geht es spätestens beim Thema Preise ein bisschen durcheinander: „Und die Buchpreisbindung?“, fragt der Artikel: „Die Verlage haben schließlich abgemacht, E-Books nicht günstiger als die Papierausgaben zu machen.“ Richtig ist, dass viele Verlage E-Book-Preise festlegen, die meist günstiger sind als die Printausgabe, sich aber beim Abschlag am Printpreis orientieren und ihn nicht mehr als 30% unterbieten. Der selbstverlegende Autor Pirinçci, der für ein Buch, an dem er die E-Rechte hat, auch seinen eigenen Preis frei festlegen kann, wird dagegen mit der verqueren Einschätzung zitiert, die Preisbindung gelte nicht, „weil seine Kindle-Edition von ,Felidae‘ ja ein anderes Produkt sei, eine ,Sonderedition‘.“
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