In den aktuellen Frühjahrsprogrammen der Verlage finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 12 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Selene Mariani.
Mein Roman in drei Sätzen
Ellis, die Protagonistin, ist als Kind mit ihrer Mutter aus Italien nach Deutschland gekommen. Seitdem steht für sie die Frage nach ihrer eigenen Zugehörigkeit im Raum. Kann die konfliktreiche und doch wichtige Freundschaft mit Grace ihr dabei helfen, eine Antwort zu finden?
Mein Weg zu Wallstein
Ungefähr zwei Jahre lang habe ich mein Manuskript Agenturen und Verlagen angeboten, bis es endlich ein Zuhause im Wallstein Verlag gefunden hat.
Das Verdienst meines Lektors
Die Zusammenarbeit mit Florian Welling war wie Balsam für meine von Selbstzweifeln gebeutelte Autorinnenseele. Nie schien es mir, als würde er meinem Text eigene Vorlieben aufstülpen wollen – es war eine sehr empathische und konstruktive Arbeit, immer sehr nah am Text. Florian hat oft gelacht, weil ich ihn immer wieder gefragt habe: Ist das wirklich alles an Anmerkungen – was ist mit dem oder dem Punkt? Sollte ich da nicht noch grundlegend etwas ändern? Und meist war seine Antwort einfach nur: Nein, Selene, das ist gut so.
Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche
Türen, die für Außenstehende leider sehr schwer zu öffnen sind. Aber Dranbleiben lohnt sich!
Meine Lieblingsbuchhandlung
Annabee in Hannover-Linden. Dort gibt es eine ganze Abteilung zu Themen wie Feminismus und queerer Literatur!
Meine Lieblingsautoren
Das Schreiben meines Debütromans hat unter anderem Annette Pehnt begleitet, die ich nicht nur als Autorin bewundere, sondern auch als Mensch sehr schätze. Shida Bazyar und Mariana Leky inspirieren mich sehr sowie die Short Stories von Katherine Mansfield.
So lese ich
Schnell und voller Begeisterung.
Schreiben ist für mich
Lebenssinn – klingt kitschig, ist aber so.
Wenn ich nicht gerade schreibe
Frage ich mich, ob ich gerade prokrastiniere oder die Pause meinem Schreiben guttut. Und dann: Denke ich gerade vielleicht zu viel nach?
Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?
Die besondere Sprache ist es, die uns für das Manuskript eingenommen hat. Selene Mariani schafft es in ihrem Roman, in einer zarten und ungemein bildreichen Sprache große Themen zu entfalten: Was bedeutet es, zwischen zwei Ländern zu stehen und sich in keinem der beiden wirklich zuhause zu fühlen? Was ist es, das eine Freundschaft zusammenhält? Nach und nach entwickelt sich für die Leserinnen und Leser die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Halt in ihrem Leben sucht.
Florian Welling, Lektor
Debütanten und Debütantinnen – im buchreport.magazin 1/2022
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