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Self-Checkout-Kassen bei Thalia: Vom Testlauf in die Fläche

SB-Kassen bei Thalia. (Foto: Thalia/Diebold Nixdorf)

Im März hatte Buchhandels-Marktführer Thalia angekündigt, in zunächst 50 Filialen Self-Checkout-Kassen zu installieren. Die zusätzlichen, kontaktlosen Kassensysteme sollen demnach den Einkaufsprozess für Kundinnen und Kunden weiter vereinfachen und zugleich die Mitarbeitenden in ihren Arbeitsprozessen entlasten – das war die Idee. 

Schon im März hatte Thalia angekündigt, eine flächendeckende Einführung sukzessive bis Ende des Jahres umzusetzen. Auf diesem Weg scheint sich das Unternehmen nun zu befinden. Als Partner ist Diebold Nixdorf ermittelt, der nun rund 500 solcher SB-Kassen in Deutschland und weitere 100 in Österreich und der Schweiz installieren soll. Geplant ist die Umsetzung bis Mitte 2024, also nicht ganz dem eigenen Zeitplan folgend. 

Was sich Thalia davon verspricht? Das formuliert das Unternehmen so: „Vor allem zu Hochfrequenzzeiten wie an Wochenenden, dem Weihnachts- oder Schulbuchgeschäft, kommt es für Kunden häufig zu Warteschlangen im Kassenbereich. Diese Wartezeit verkürzt Thalia jetzt mit den Selbstbedienungslösungen von Diebold Nixdorf erheblich.“

Ein weiteres Ziel der Einführung der Selbstbedienungslösungen bestehe darin, dass Thalia Mitarbeitende weniger Zeit für Standardvorgänge wie etwa das Kassieren aufbringen müssten und sich stattdessen stärker auf die Kunden und die damit verbundenen Stärken des stationären Buchhandels wie Beratung und Service fokussieren könnten.

Die Erfahrungen scheinen für die SB-Kassen zu sprechen, andernfalls wäre das Investment kaum zu erklären. Ob und wie die Kassen in der Praxis auf breiter Fläche angenommen werden, wird Thalia weiter bewerten. Hier und da scheinen Warteschlangen an den Kassen eher durch aufwendige Verpackungswünsche verursacht zu werden. Zumal müssen SB-Kassen auch überwacht werden – Kunden kennen das von anderen Einzelhandelsunternehmen wie Ikea oder Hornbach, bei denen sich stets Mitarbeiter in der Nähe dieser SB-Kassen aufhalten und auch Stichproben durchführen. 

Vorgeschichte:

Buchfilialist Thalia führt Self-Checkout-Kassen ein

Kommentare

2 Kommentare zu "Self-Checkout-Kassen bei Thalia: Vom Testlauf in die Fläche"

  1. Schrecklich!! Ich liebe gerade den kleinen Schwatz an der Kasse, den man während des Bezahlvorgangs macht!! Wenn es bei uns mal zu einem kleinen Stau kommt, dann liegt es für gewöhnlich an den Verpackungswünschen der anderen Kunden.
    Vielleicht wäre es günstiger gewesen statt einem halben Dutzen SB-Kassen in der Filiale besser eine Geschenke-Service-Station einzurichten um die eigentliche Kasse zu entlasten…

  2. Hier geht es doch wohl in erster Linie darum, Personal abzubauen und Serviceleistungen, wie das Verpacken von Geschenken, zurückzufahren. An den Selbstbedienungskassen stehen dann angelernte Aufsichtskräfte, die mit dem Mindestlohn abgespeist werden. Und neben den Terminals gibt es wahrscheinlich Tische mit Geschenkpapier zum Selbereinpacken. So erklärt sich das Investment.

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