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Selfpublisher-Verband: »Buchhandel deutlich offener für Selfpublishing geworden«

Der Selfpublisher-Verband hat auf seiner Mitgliederversammlung eine positive Bilanz gezogen:

  • Bei der Entwicklung der Mitgliederzahlen: Der Verband wuchs im vergangenen Jahr um rund 20% auf über 1.200 Mitglieder. Dies entspricht dem aktuellen Trend des z-nehmend größer werdenden Selfpublishing-Markts.
  • Bei der Relevanz im Buchhandel: Die Auswirkungen dieser Entwicklung seien auch im Buchhandel spürbar. Im Allgemeinen sei dieser deutlich offener für Selfpublishing geworden und suche nach einheitlichen Prozessen, um verlagsunabhängigen Autorinnen und Autoren mehr Möglichkeiten zu geben, auch im stationären Buchhandel Fuß zu fassen, so der Vorstand. Die Buchhandelskette Thalia gehe hier bereits erste Schritte, etwa indem das Unternehmen eine prominente Platzierung der Gewinnertitel des diesjährigen Selfpublishing-Buchpreises in all seinen 330 Filialen ermöglichte.
  • Bei Hörbüchern als Diversifizierung des Selfpublishing-Marktes: Immer mehr Selfpublisher würden auf die vertonte Version ihrer Bücher setzen. Das neue Jahr werde zeigen, wie sich verlagsunabhängige Werke in diesem Marktsegment behaupten.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden auch personelle Veränderungen bekannt gegeben:

  • Der Vorstand verabschiedete sich von Katharina Lankers und Hilga Höfgens, die sich nach mehrjährigem, erfolgreichem Engagement zum neuen Geschäftsjahr aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen haben.
  • Tamara Leonhard wurde für ein weiteres Jahr in ihrem Amt als erste Vorsitzende bestätigt. Zur zweiten Vorsitzenden wurde neu Sissi Steuerwald gewählt, Geschäftsführer ist Andreas Bertling, der das Amt des Beisitzers neu an Benjamin Spang abgegeben hat. Das Amt der Schatzmeisterin hält auch im kommenden Jahr Melissa Ratsch inne.
  • Im Beirat des Selfpublisher-Verbandes arbeiten Cornelia Lotter, Paul Mardirian, Matthias Matting, Vera Nentwich und Hans Peter Roentgen.
  • Für ein faires Miteinander ohne Plagiate, Betrug an den Lesenden oder Manipulationen von Online-Bewertungen zeichnet die Ethikkommission des Selfpublisher-Verbandes verantwortlich: Ge-wählt wurden Ines Balcik, Helmut Barz, Brigitte van Hattem, Juri Pavlovic und Manuel Bianchi.

„Ich freue mich, dass ich den Selfpublisher-Verband und damit die deutschsprachigen unabhängigen Autorinnen und Autoren ein weiteres Jahr vertreten darf“, sagte die 1. Vorsitzende Tamara Leonhard. Ihr Ziel sei eine weitere Professionalisierung, eine noch breitere allgemeine Akzeptanz von Selfpublishing sowie die Intensivierung der Kontakte zum Buchhandel sowohl stationär als auch online.

Kommentare

2 Kommentare zu "Selfpublisher-Verband: »Buchhandel deutlich offener für Selfpublishing geworden«"

  1. Ich bin Buchautor

  2. K. Alois Schneider | 7. Dezember 2022 um 12:47 | Antworten

    Anlässlich des Todes von Hans Magnus Enzensberger stand in einem Nachruf, dass er in seinem Museum der modernen Poesie Entdecker zahlreicher literarischer Talente war. Zitat: das ist alles ein großer Misthaufen, die Literatur, und darauf blühen ein paar Orchideen. und wenn man die findet, ist man natürlich glücklich. Gibt’s auch nicht so oft.“

    Schwer vorstellbar, dass er etwas anderes gemeint hat als den etablierten, von Verlagen dominierten Buchhandel und seinen Häuptlingen in den Medien.

    Wenn auch im selbstpublishing viel vergleichbarer Mist sein mag, es ist gut, dass es dieses wachsende Ventil gibt, auf das selbst Autoren wie Walter Rupp ausweichen. Dort kann man Geschichten unterbringen, die andere vermutlich nicht mit spitzen Fingern anfassen würden, wie etwa eine Auseinandersetzung mit der kafkaesken österreichischen Rechtsstaatlichkeit oder die Entfremdung zur finanziellen katholischen Glaubensgemeinschaft in Deutschland vor dem Hintergrund wieder verheirateter Geschiedener.

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