Die Sammelklage von E-Book-Kunden gegen Apple und fünf Großverlage wegen möglichen Preisabsprachen für E-Books ist nicht vom Tisch. Der Rechtsstreit kann ungeachtet der Kartellklage des US-Justizministeriums und der Klage von 31 US-Bundesstaaten weiterlaufen, hat eine Richterin am Dienstagnachmittag (15.5.) entschieden.
Wie berichtet, wurde die Sammelklage der E-Book Kunden im Sommer 2011 eingereicht, lange bevor das US-Justizministerium, die EU-Kommission sowie die US-Bundesstaaten in separaten Klagen rechtliche Schritte eingeleitet haben.
Der Vorwurf der Kläger ähnelt denen der US-Behörden: Die Verlage Macmillan, HarperCollins, Hachette, Penguin sowie Simon & Schuster und Apple hätten über das Agency-Modell illegal die Preise festgesetzt, um ihre „Gewinne zu steigern und den Rivalen Amazon dazu zu zwingen, seine Discountpreise aufzugeben“. Auf diese Weise hätten die Verlage und Apple die Buchpreise in die Höhe getrieben.
Nachdem auch die US-Behörden rechtliche Schritte eingeleitet hatten, hatten die Verlage und Apple Richterin Denise Cote gebeten, die Klage der E-Book-Kunden fallen zu lassen. Bei einer Anhörung am Dienstag entschied die Richterin schließlich, auch die Klage der E-Book-Kunden weiterlaufen zu lassen.
Die Begründung von Apple, dass der Konzern wenig mit den Verlagen gemeinsam habe, greife in diesem Fall nicht, heißt es in der Erklärung des Gerichts (hier im Original nachzulesen). Auch wenn Apple und die Verlage aus unterschiedlichen Motiven gehandelt haben, hätten sie sich dennoch gemeinsam verschworen, um den Preiswettbewerb auszuhebeln.
Die nächste Anhörung ist für den 22. Juni 2012 angesetzt.
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