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Service statt Profit

Es war der Coup im vergangenen Spätsommer, als der kanadische E-Book-Spezialist Kobo einen Deal mit dem US-Buchhändlerverband schloss und so den stationären Vertrieb für die eigenen Reader und Tablets massiv ausbauen konnte. Ein Jahr später hat das US-Branchenmagazin „Publishers Weekly die Buchhändler um eine Bilanz gebeten. Die Ergebnisse in Kurzfassung: 
  • Service-Gedanke an erster Stelle: Auch wenn die meisten Buchhändler nur Pennies an den E-Readern verdienten, seien sie doch im Großen und Ganzen mit der Partnerschaft Kobo zufrieden, so der allgemeine Tenor. Statt um Profit gehe es den Händlern gehe es vielmehr darum, ihre Stammkunden im Laden halten und ihnen ein E-Reading-Angebot bieten zu können.
  • Besser als Google: Im Vergleich zu der im Januar 2013 eingestellten Affiliate-Partnerschaft mit Google hat Kobo klar die Nase vor: Die Buchhändler hatten mit Hilfe von Kobo innerhalb von nur einem Monat bereits mehr E-Books verkauft als zuvor mit dem E-Reading-Partner Google binnen zwei Jahre, berichtete die American Booksellers Association (ABA) im April 2013. Auch nach einem Jahr sind die von „Publishers Weekly“ befragten Händler mit Kobo sehr viel zufriedener als mit Google.
  • Geringe Marge: Allerdings berichten insbesondere die Händler in ländlichen Gegenden teils von einer so geringen Nachfrage, dass die Kosten nicht durch die Einnahmen gedeckt werden. Schon im April hatten sich die Händler über die niedrigen Margen beschwert. Dennoch sei es schön, die Kunden nicht wegschicken zu müssen, wenn sie nach E-Readern und E-Books fragen. 
Auch der Chef des US-Buchhändlerverbands, Oren Teicher, räumt ein, dass man noch einen langen Weg vor sich habe, bis Kobo als Marke etabliert sei. Doch die ABA hoffe darauf, dass sich Kobo mit der Zeit als die beste globale Lösung für alle Buchhändler, die digitale Inhalte verkaufen, herausstelle. 
Die Kanadier selbst sind offenbar sehr bemüht, dass die Kooperation rund läuft. Kein Wunder: Die Kunden, die von unabhängigen Buchhändlern zu Kobo gelotst werden, geben etwa doppelt so viel Geld für E-Books aus wie andere Kunden, heißt es aus Kanada. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der Buchhandelspartner von aktuell 480 auf 700 wachsen.

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